Im Herbst stellten wir die Aktien von Shop Apotheke Europe und Hapag-Lloyd auf den Prüfstand. Beide Werte konnten seither teils kräftig zulegen. Doch wie geht es mit den Aktien in diesem Markt weiter?
Perfektes Timing: Shop Apotheke Europe im Tief abgefischt
Ein besseres Timing konnte es kaum geben. Anfang November nahmen wir die Aktien der Shop Apotheke Europe (71 Euro | NL0012044747) ins Visier. Seither hat der Titel in einem geradezu entfesselten Marktumfeld um rund 70 Prozent zulegen können. Die zuvor herrschende Tristesse war verflogen. Anleger, die auf die Kölner gesetzt hatten, fischten das Papier auf dem niedrigsten Niveau seit dem Corona-Tief im März 2020 ab. Doch wie geht es weiter? Erst am 7. März wird das Unternehmen die Bilanz für das abgelaufene Jahr ziehen. Die eigenen Ziele dürfte man erreicht haben.
Online-Apotheken: Zur Rose mit Fokus auf Deutschland
Für schlechte Stimmung sorgten zuletzt Nachrichten aus der Schweiz. Konkurrent Zur Rose (91,50 Euro | CH0042615283) hat sein Heimatgeschäft an den Einzelhändler Migros verkauft. Dadurch ist das Unternehmen praktisch schuldenfrei und will sich künftig voll auf den deutschen Markt konzentrieren. Nachdem die Aktie von Shop Apotheke Europe am vergangenen Donnerstag noch um 10 Prozent zulegen konnte, sorgte diese Meldung für leichte Rückgänge.
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Shop Apotheke Europe: Analysten sind optimistisch
Wir sehen den zunehmenden Wettbewerb nur bedingt negativ. Das Online-Apotheken-Geschäft steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt genug Platz für mehr als einen Anbieter, um langfristig zu wachsen. Der Blick auf den Analysten-Konsens bestätigt unsere Sicht: Das durchschnittliche Kursziel liegt bei mehr als 90 Euro. Besonders optimistisch ist Jeffries, die ein Kursziel von 140 Euro ausgegeben haben. Die Baader-Bank steht mit 55 Euro am anderen Ende des Skala. Auf lange Sicht sind wir optimistisch für die Shop Apotheke Europe. Wer allerdings auf den hohen Kursgewinnen der vergangenen Monate sitzt, sollte seinen Stopp kräftig nachziehen und so einen Teil absichern. Dafür eignet sich der Bereich um 60/63 Euro. Denn klar ist: Nach der Rallye der vergangenen Wochen könnte es eine kräftige Korrektur am Aktienmarkt geben (Mehr hier).
Hapag-Lloyd: Aktie springt mit dem Markt an
Nicht ganz so enthusiastisch lief es bei den Aktien von Hapag-Lloyd (217,80 Euro; DE000HLAG475). Die Papiere der Reederei litten lange unter den Sorge vor einer weltweiten Rezession. Zum anderen aber waren die Frachtraten für Container-Schiffe nach dem Höhenflug während der Pandemie eingebrochen. Sie liegen allerdings immer noch deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Wir glauben, dass der Boden bereits erreicht sein könnte. Die Anleger sind da nicht ganz so optimistisch. Die Hapag-Aktie hat sich über den Herbst wenig bewegt und erst im Januar zulegen können, als der Markt der Meinung war, dass eine Rezession nicht kommt oder nicht ganz so schlimm ausfällt. Wer die Aktie im Oktober kaufte, liegt aktuell rund 9 Prozent vorn.
Hapag-CEO Rolf Habben: Müssen um jede Box kämpfen!
Ende Januar hat Hapag-Lloyd wie erwartet starke Jahreszahlen hingelegt. Im 175. Jubiläumsjahr der Hamburger stieg der Umsatz auf 36,4 Mrd. US-Dollar, das EBIT betrug 18,5 Mrd. US-Dollar. Die hohe Marge resultiert aus den hohen Frachtraten, die mehr als das zweifache über dem 2021er Wert lagen. CEO Rolf Habben sieht eine Normalisierung des Geschäfts: “Jetzt müssen wir wieder um jede Box kämpfen”, so der Konzernboss. Habben rechnet aber nicht damit, dass es zu einem Überangebot an Schiffen auf dem Weltmarkt kommen werde. Das Papier ist mit einem KGV von 9 nicht teuer, die Dividendenrendite ist extrem hoch. Aber klar ist: Es wird 2023 für Hapag-Lloyd nicht so gut wie in den Vorjahren laufen. Je nachdem wie schlimm die Rezession wird, wird es einen Einbruch beim Gewinn geben. Auf der anderen Seite lockt die hohe Dividende. Wer investiert ist, muss sich zwischen dem Rezessions-Risiko und der üppigen Ausschüttung entscheiden. Generell raten wir dazu, in den kommenden Wochen sehr vorsichtig am Aktienmarkt zu agieren (ausführlich hier). Nach dem Kickstart im Januar sind die Aktienmärkte überkauft, die Anleger euphorisch. Der Gier-Index von CNN befindet sich bereits im extremen Bereich und deutet somit auf eine stärkere Korrektur hin.
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Bilder/Graphiken: Pixabay
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