Am Kupfermarkt ist die Hölle los. Inzwischen wird von einem millionenschweren Angebotsdefizit gesprochen, die Preise steigen. Gleichzeitig wächst die Nachfrage durch die Elektrifizierung, die Energiewende und die Expansion der KI-Branche enorm. Langfristig orientierte Anleger sollten sich daher heute schon positionieren.
Der weltweite jährliche Abbau von Kupfer (reine Minenproduktion) liegt aktuell bei über 23 Millionen Tonnen und zeigt eine steigende Tendenz, wie die Daten des US Geological Survey (USGS) zeigen. Bei den wichtigsten Förderländern hat sich aber einiges getan. So liegt zwar Chile mit großem Abstand an der Spitze, allerdings wird die DR Kongo Peru vom zweiten Platz in diesem Jahr verdrängen. In dem zentralafrikanischen Land wurden in den vergangenen Jahren etliche Minen hochgefahren. Doch das ist eher die Ausnahme. Goldman Sachs sprach vor einigen Jahren vom kommenden Kupfer-Zeitalter. Doch bei der Minenproduktion macht sich dies noch nicht bemerkbar. Zum einen fehlen Vorkommen, denn bei den niedrigen Preisen zwischen 2011 und 2022 wurde kaum investiert. Zum anderen dauert die Entwicklung einer Kupfermine oft mehr als ein Jahrzehnt. S&P Global schätzt, dass es im Schnitt rund 17 Jahre sind. Branchenriese BHP glaubt, dass das Angebotsdefizit deshalb auf bis zu 8 Mio. Tonnen pro Jahr steigen kann. Das wären Stand heute ein Drittel des Marktes.
Dirigent der Energiewende
Dabei ist Kupfer der Dirigent der Energiewende. Von Windkraftanlagen über Solarparks bis hin zur Ladeinfrastruktur für E-Autos: die Nachfrage nach dem roten Metall übersteigt die Prognosen, während die Explorationserfolge und die Entwicklung neuer Großminen stagnieren. Und jetzt kommt auch noch die Entwicklung in der KI-Branche obendrauf. Die Datacenter haben einen gewaltigen Hunger nach Energie, doch die Infrastruktur dazu muss vielerorts auf- und ausgebaut werden. Vor allem in den USA kann man die Strominfrastruktur getrost als marode bezeichnen. Für all das benötigt man vor allem Kupfer. Analysten betonen, dass der Markt jährlich etwa 10 neue Kupferminen benötigt, um die steigende Weltnachfrage langfristig zu decken.
SolGold: Umworbener Developer!
Am Kupfermarkt wird schon lange aufgrund der geringen Investitionen über Übernahmen spekuliert. Interessant für die großen Konzerne sind aber nur die großen Vorkommen. Dort, wo Milliarden investiert werden sollen, um Jahrzehnte abzubauen. Eine der spannendsten Geschichten erzählt SolGold (0,35 Euro | GB00B0WD0R35). Das Unternehmen entwickelt das Cascabel-Projekt in Ekuador. Das Unternehmen plant bereits mit der Produktion und will erst im Tagebau ab Januar 2028 und Ende des Jahres unter Tage die Förderung aufnehmen. SolGold hat zur Finanzierung bereits zwei Partner an Bord geholt, denn die Ressource von Cascabel ist mit 12,4 Mio. Tonnen Kupfer und 31,3 Mio. Unzen Gold enorm. So schloss man 2024 eine Gold-Stream-Vereinbarung mit Osisko Gold Royalties und Franco-Nevada und erhielt dafür 750 Mio. US-Dollar. Im Gegenzug werden diese Unternehmen einen Teil der Produktion erhalten. Es lohnt sich aber vor allem der Blick ins Aktionariat. denn mit BHP (10,4 % der Anteil) und Newmont (10,3 %) haben sich zwei Miningriesen nennenswert beteiligt. Daneben aber macht vor allem ein weiterer Eigner Schlagzeilen. So hat der chinesische Großaktionär Jiangxi Copper binnen einer Woche gleich zwei Übernahmeangebote abgegeben. Das Management lehnte ab. Jiangxi Copper, das mit 12 % bereits der größte SolGold-Aktionär ist, bot 26 Pence pro Aktie. SolGolds Aktien stiegen in der Folge prozentual zweistellig. Den britischen Übernahmegesetzen folgend hat Jiangxi Copper bis zum 26. Dezember Zeit, um ein verbindliches, öffentliches Angebot vorzulegen. Gerüchte besagen, dass einer der beiden anderen Großaktionäre ein höheres Gebot vorlegen könnte. Anleger sollten aber berücksichtigen: Die jüngsten Reformen und politischen Entwicklungen in Bezug auf Ekuadors Bergbaugesetzgebung sind ein zweischneidiges Schwert für die Branche. Während die Regierung die Bergbauinvestitionen generell fördern will, wurden gleichzeitig strengere Auflagen für die Branche eingeführt. Für Diskussion sorgte vor allem die Einführung einer neuen Aufsichtsgebühr (High Supervisory Fees) für Bergbauunternehmen. Die Einnahmen aus dieser Gebühr sind zur Bekämpfung des illegalen Bergbaus im Land vorgesehen, schrecken aber derzeit vor allem ausländische Explorationsunternehmen ab.
PTX Metals: Bohrergebnisse als nächster Kurstreiber
Wer Explorer bevorzugt, sollte sich PTX Metals (0,06 Euro | CA69380V2057) anschauen. Das Untrnehmen befindet sich in der sogenannten “Sweet Spot”-Phase. PTX Metals besitzt ein hochkarätiges Projekt in einer erstklassigen Jurisdiktion, ist durch frisches Kapital finanziert und agiert in einem boomenden Markt für seine Schlüsselmetalle. Die laufenden Bohrungen im W2-Projekt könnten schon bald die nächsten wichtigen Katalysatoren für eine Neubewertung der Aktie liefern. Das W2-Projekt ist eines der größten Kupfer-Nickel-Projekte in Kanada. Der Vorteil: Ehemalige Eigner wie Inco,, KWG und Aurora Platinum haben hier in Summe bereits rund 25 Mio. Dollar in die Exploration gesteckt. Dadurch sind erhebliche Mengen an historischen Daten vorhanden. Neben den laufenden Bohrarbeiten wird PTX Metals noch geophysikalische und metallurgische Tests sowie Feldarbeiten durchführen. Dadurch dürfte es 2026 einen ordentlichen Newsflow geben. Mit Shining Tree und Heenan-Mallard hat PTX Metals zudem zwei Goldprojekte in Ontario, die ausgegliedert werden sollen. Zudem hält man Roylties an diversen Firmen und plant den Spin-Off eines Uran-Projekts. Dadurch besteht finanziell auch kurszfristig viel Potenzial.
Die eigene Kassen ist hingegen mit rund 6 Mio. Dollar dank einer erfolgreichen Kapitalerhöhung gut gefüllt, um die nächsten Schritte anzugehen. Uns gefällt zudem die Kapitalstruktur. So halten Insider wie das Management rund 19 Prozent der Aktien und sind somit hochmotiviert, um die Firma voranzubringen. Kleinere Pakete liegen zudem bei namhaften Bergbaukonzernen wie Alamos Gold. In den kommenden Monaten könnte die Aktie also von einer ganzen Reihe von Nachrichten profitieren. Dabei ist der Börsenwert in Höhe von umgerechnet etwa 7 Mio. Euro überschaubar.
BHP: Der Mining-Riese setzt voll auf Kupfer
Ein großer Profiteur der Kupfertrends BHP (24,43 Euro | AU000000BHP4). Der größte Miningkonzern der Welt hat schon vor einigen Jahren entschieden, voll auf das rote Metall zu setzen. Der britisch-australische Unternehmen plant weiterhin massiv in neue Minen zu investieren. Dafür stehen 10 Mrd. US-Dollar bereit. Im Fokus hat BHP vor allem Regionen wie Chile, Argentinien und Südaustralien. Neben den hohen Investitionen in Vorkommen sind auch Übernahmen denkbar. BHP ist in etlichen größeren Kupfer-Developern investiert, so wie die oben genannte SolGold. Zuletzt schlug man 2023 im großen Stil zu und übernahm OZ Minerals, einen australischen Kupfer- und Goldproduzenten. Damals zahlte BHP rund 6,4 Mrd. US-Dollar. Die Aktie von BHP eignet sich vor allem für Invetsoren, die langfristig Branchenführer bevorzugen. Seit April hat das Papier um etwa ein Drittel zulegen können. Zu den Mehrjahreshochs aus 2023 ist aber noch Raum von rund 30 Prozent. Die meisten Analysten empfehlen derzeit, die Aktie zu halten. Sie sehen das Papier als fair bewertet an. Zuletzt äußerte sich JPMorgan positiv und gab ein Kursziel von 2.300 Pence aus, was einem Potenzial von rund 10 Prozent entspricht. Die deutsche Investmentbank Berenberg dagegen ist skeptisch und riet zum Verkauf.
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