Sonntag , 28 April 2024

CR Energy: Hidden Champion beim energieautarken Bauen

Am Immobilienmarkt herrscht weiter schlechte Stimmung. Doch es gibt auch Anbieter, die von der Krise profitieren. CR Energy hat sich auf das kostengünstige Bauen von energieautarken Wohnimmobilien spezialisiert. Damit profitiert das Unternehmen von jenen Faktoren, die derzeit den Hauskauf für viele unerschwinglich machen.

Der Traum vom eigenen Haus ist für viele geplatz!

Der Wunsch nach Wohneigentum ist ungebrochen hoch: Laut einer Studie der Sparda Bank aus dem Jahr 2023 wünschen sich etwa 74 Prozent der Deutschen eine eigene Immobilie. Die tatsächliche Eigentumsquote liegt aber deutlich unter 50 Prozent, europaweit einer der niedrigsten Wert, und dürfte auch nicht allzu schnell steigen. Denn in den vergangenen Jahren sind etliche Träume vom eigenen Haus geplatzt. Die steigenden Zinsen und anziehende Materialkosten haben viele Bau- oder Kaufpläne in Luft aufgelöst. Allzu schnell wird sich hier nichts ändern: Denn zu dem höheren Zinsniveau und den Baukosten gesellt sich ein Mix aus anhaltend hohen Kaufpreisen, die die Finanzierbarkeit des eigenen Hauses für viele unmöglich gemacht hat. Viele Immobilienaktien sind im Zuge dieser Marktveränderungen abgestürzt. Besonders hart traf es alle jene, die im Gewerbeimmobilienbereich tätig sind. Doch auch bei Wohnaktien ist die Lage schwierig. Viele Anleger haben sich abgewendet. Das bietet Chancen.

CR Energy: Profiteur der hohen Zinsen und Energiepreise

Doch auch in diesem Börsen- und Marktumfeld gibt es erfolgreiche Unternehmen. Zu diesen zählt CR Energy (24,70 Euro | DE000A2GS625), dass sich als Investmentgesellschaft aufgestellt hat und über Töchter im Wohnmarkt investiert. Für das Brandenburger Unternehmen scheint die Krise am Wohnungsbau die große Chance zu sein. Denn die Firma hat sich auf das Segment des kostengünstigen und energieeffizienten/energieautarken Bauens von der Stange spezialisiert.

Mit diesem Angebot profitiert man zusätzlich von den hohen Energiepreisen, die die energiearmen Objekte von CR Energy so attraktiv für Käufer machen. Heutzutage schauen schließlich auch Hauskäufer darauf, wie sich die langfristigen Bewirtschaftungskosten einer Immobilie entwickeln. Schließlich sind auch die Kosten für energetische Sanierungen erheblich gestiegen. Solche Objekte weisen auch die höchsten Wertminderungen auf. Nicht zuletzt ist ein weiterer Treiber für CR Energy die hohe Nachfrage nach Immobilien in Ballungsregionen. Die Urbanisierungsquote in Deutschland nimmt stetig zu und fast alle Großräume gewinnen an Bevölkerung hinzu. Hamburg soll schon 2030 die 2 Mio. Einwohnergrenze knacken, Frankfurt marschiert stramm auf die 800.000er Marke zu.

Günstige, energieeffiziente Häuser in zentraler Lage – keine Utopie

CR Energys Geschäftsmodell lässt sich schnell erklären. Das Unternehmen kauft vorwiegend im Speckgürtel von Berlin große Baufelder, die Platz für 50 bis 70 Wohneinheiten bieten. Dabei setzt man auf hohe Synergien und Standardisierung. Die Umsetzung erfolgt komplett aus einer Hand, man bildet also die gesamte Wertschöpfungskette ab: Vom Grundstückserwerb, dem Bau in Eigenregie sowie die Installation einer Photvoltaik-Anlage durch die 100%-Tochter Solartec. Ein weiterer Kostensenker ist die kompromisslose Standardisierung: Die Häuser werden alle in komplett gleicher Bauweise und Ausstattung übergeben. Es gibt keine Abweichungen und Sonderwünsche. Und offensichtlich kommt das bei den neuen Eigentümern gut an, denn die Nachfrage nach den CR Energy-Immobilien ist enorm. Bezahlbaren Wohnraum in zentralen Lagen zu schaffen, bleibt schließlich eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.

Niedrige Bewertung und hohe Dividende

Der operative Erfolg der CR Energy spiegelt sich auch in den Kennzahlen wider: Im Geschäftsjahr 2022 lag das EBITDA bei 76,3 Mio. Euro (GJ 2021: 66,5 Mio. Euro) und der Jahresüberschuss bei 75,3 Mio. Euro (65,4 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote erreichte per Halbjahresbericht 2023 satte 98 Prozent. Neuere Daten liegen noch nicht vor. Der Cash-Flow erhöhte sich von 7,8 Mio. Euro auf 14,7 Mio. Euro. Und der Bestand an liquiden Mitteln stieg binnen Jahresfrist von 8,9 Mio. Euro auf 13,4 Mio. Euro (per 30. Juni 2023). CR Energy gab an, dass man wieder eine Dividende je Aktie von 2,50 Euro anstrebt. Beim aktuellen Kurs ergibt das eine Ausschüttungsrendite von etwas mehr als 10 Prozent.

Immer den Blick nach vorne

Mit diesem Geschäftsmodell will CR Energy aber nicht stehenbleiben. So will CEO Stefan Demske beispielsweise vermehrt auf Infrarot-Heizungen setzen, die noch günstiger als Wärmepumpen seien. Der Strom dafür soll aus der eigenen PV-Anlage vom Dach kommen. Teile der Immobilien sollen zudem in einen eigenen ELTIF-Fonds wandern. Dieses Vehikel soll sich dann perspektivisch auch institutionellen Anlegern öffnen, wie es im Halbjahresbericht hieß. Zudem können wohl auch Privatanlegern über ein Anleihekonstrukt partizipieren. Das dies durchaus funktionieren kann, zeigt der schon vor zwei Jahren emittierte Partizipations-Bond, der bereits zweimal ausgeschüttet hat.

Unser Fazit: Die Geschäftsahlen der CR Energy zeigen, dass das Unternehmen auf einer Erfolgswelle reitet, die durchaus auch die kommenden Jahre anhalten kann. Herausforderungen liegen sicherlich im Erwerb der passenden Grundstücke. Mehr Transparenz bei der Berichterstattung wäre sicherlich dem Aktienkurs dienlich. Chancen bieten sich durch den enormen Druck auf dem Wohnimmobilienmarkt. Es wird zu wenig gebaut, und zwar vor allem in Ballungsräumen. An der Börse dürfte die Aktie derzeit noch unter Sippenhaft leiden, denn viele Investoren lassen die Finger von Immobiliengesellschaften – ein sehr oberflächliches Verhalten, wo doch Differenzierung nötig wäre. Wir empfehlen stets genau hinzuschauen und abzuwägen. Ein KGV von unter 3 und eine Dividendenrendite von 10 Prozent geben den Aktien von CR Energy jedenfalls Potenzial. Die Höchstkurse aus 2022 liegen bei rund 40 Euro.

 

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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Pixabay,

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