Freitag , 15 November 2024

H2 Core: Wasserstoffintegrator vor Börsendebüt via Reverse-IPO

Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität spielt Wasserstoff eine tragende Rolle. Experten prognostizieren weltweit einen deutlichen Anstieg der Nachfrage in den kommenden Jahren. Von dieser Entwicklung dürfte auch H2 Core profitieren. Das Unternehmen entwickelt modular konfigurierbare Komplettanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff.

Spin-Off als Komplettanbieter

H2 Core ist ein Spin-Off eines etablierten Spezialunternehmens für Fluidsystemtechnik und hat entsprechende Erfahrungen mit Gasen in industriellen Anlagen. Im Gegensatz zu vielen anderen börsennotierten Wasserstoffunternehmen konzentriert sich H2 Core nicht auf den Bau einzelner Komponenten wie Elektrolyseure, Brennstoffzellen oder Speichertanks. H2 Core liefert als Wasserstoffintegrator fertige Komplettsysteme aus einer Hand, die als Plug-and-Play-Lösung weltweit bei Kunden installiert werden. Seit der Unternehmensgründung 2020 hat H2 Core bereits über 200 Systeme in 40 Ländern weltweit umgesetzt. Die standardisierten Komplettlösungen von H2 Core kommen in vielfältigen Anwendungsgebieten wie Energy-Storage (Energiespeicher), Gasverbrennung, Betankung oder auch Off-Grid- und Notstromversorgung zum Einsatz. Der Fokus liegt dabei auf recht kompakten Anlagen mit einer Leistung von einigen hundert Kilowatt bis zu 5 Megawatt. Dank Standardisierung sollen die Komplettlösungen deutlich schneller zum Endkunden geliefert und in Betrieb genommen werden können.

H2 Core schlüpft in Marna-Mantel

Nun plant H2 Core den Gang aufs Börsenparkett über einen sogenannten Mantel-Deal oder Reverse-IPO. Im Dezember 2023 hat die Marna Beteiligungsgesellschaft (ISIN DE000A0H1GY2) gemeldet, dass sie H2 Core übernehmen wird. Dabei wird die Zielgesellschaft – in diesem Fall die H2 Core GmbH – in eine börsennotierte Gesellschaft (die Marna Beteiligungen AG) als Sacheinlage eingebracht und dann umfirmiert. In diesem Fall wieder zur H2 Core AG.

Do-It-Yourself-IPO

Gerade für junge Unternehmen aus dem Tech-Bereich, ausgestattet mit wenig Kapital aber einem spannenden Investmentcase und einer sehr steilen Wachstumskurve, ist der direkte Gang an die Börse über einen sogenannten Börsenmantel durchaus attraktiv. Fristete diese Art, an die Börse zu gehen, in den vergangenen Jahren noch ein Schattendasein, haben sich zuletzt immer häufiger Unternehmen für diesen Weg an den Kapitalmarkt entschieden.

Beispiele aus den vergangenen Jahren für Reverse-IPOs sind die Bitcoin Group (A1TNV9), Net Digital (DE000A2BPK34), Altech Advanced Materials (DE000A31C3Y4) oder Enapter (DE000A255G02). Der große Vorteil der Nutzung eines Börsenmantels gegenüber eines klassischen IPOs / Listings an der Börse liegt in der höheren Geschwindigkeit, eines deutlich reduzierten Vorbereitungsaufwandes und wesentlich niedrigeren Kosten. Für Anleger, die das Risiko nicht scheuen, kann dies ebenfalls sehr lukrativ werden. Denn schließlich ist man von Anfang an dabei.

Starker Partner ist gleichzeitig Investor

Zu den renommierten Technologie-Partnern, die H2 Core entsprechende Komponenten für ihre Systeme liefern, gehört unter anderem auch die Enapter AG. Die Gesellschaft liefert aber nicht nur die skalierbaren Elektrolyseure, sondern ist auch mit rund 25 % an H2 Core beteiligt. Auch der Gründer von Enapter ist über seine eigene Beteiligungsgesellschaft in H2 Core investiert.

Vom Start weg profitabel?

Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserstoffunternehmen, die erst einmal Millioneninvestitionen tätigen müssen und Jahre bis zur Profitabilität benötigen, scheint H2 Core eine schwarze Null im operativen Geschäft zu schreiben. Damit wäre H2Core nicht nur der erste in Deutschland gelistete Wasserstoffintegrator, sondern auch eine echte Ausnahme in Sachen Wirtschaftlichkeit. Doch bis es so weit ist, braucht es noch ein wenig Geduld, die sich durchaus auszahlen kann. Denn der nächste Schritt ist die außerordentliche Hauptversammlung der Marna Beteiligungen AG, die für Ende Februar angekündigt ist. Hier sollen die Weichen für die Umfirmierung und die neue H2 Core-Ära gestellt werden. Wer früh dabei sein will und risikofreudig ist, sollte sich die Entwicklung genaustens anschauen. Aufgrund der noch mangelnden Transparenz ist das Risiko hier aber höher anzusetzen als bei etablierten Nebenwerten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Pixabay, H2 Core

_____________________________________________________________________________________

DISCLAIMER. BITTE UNBEDINGT BEACHTEN!

Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte gemäß Paragraph 34 WpHG i.V.m. FinAnV: Mitarbeiter, Berater und freie Redakteure von www.investor-magazin.de können jederzeit Aktien an allen vorgestellten Unternehmen halten, kaufen oder verkaufen. Das gilt ebenso für abgeleitete Finanzinstrumente, Kryptowährungen oder Rohstoffe. Sollte ein Mitarbeiter, Berater oder freier Redakteur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eines der hier genannten Wertpapiere besitzen, wird dies an dieser Stelle genannt. Der Autor besitzt folgende der im Artikel genannten Aktien oder Finanzprodukte. Marna Beteiligungen. Es besteht hier also ein Interessenskonflikt.
Zudem weisen wir gerne auf die Broschüren der BaFin zum Schutz vor unseriösen Angeboten hin:
Geldanlage – Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen (pdf/113 KB)
Wertpapiergeschäfte – Was Sie als Anleger beachten sollten (pdf/326 KB)
Risikohinweis: Wir weisen darauf hin, dass der Erwerb von Wertpapieren jeglicher Art hohe Risiken birgt, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können – oder darüber hinaus. Jegliche auf dieser Webseite verbreiteten Artikel rufen explizit nicht zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf. Es kommt weder eine Anlageberatung noch ein Anlagevermittlungsvertrag mit dem Leser zustande. Die hier dargestellten Informationen beziehen sich auf das Unternehmen oder den Markt und nicht auf die persönliche Situation des Lesers. Grundsätzlich möchten wir Ihnen Ideen für unseres Erachtens aussichtsreiche Investments geben. Bitte passen Sie diese dann an Ihre individuelle Strategie und persönliche Finanzsituation an. Und bitte vergessen Sie nicht: Wir haben keine Glaskugel, wir haben aber viel Erfahrung und Wissen. Daher raten wir stets dazu, dass Sie als Leser Ihren Kopf benutzen und Ihre eigenen Analysen erstellen sollten: Do your own Due Dilligence!
Datenschutz: Wir geben Ihre Daten nicht an externe Dritte weiter. Aufgrund der neuen Datenschutz Grundverordnung haben wir unsere Datenschutzerklärung aktualisiert. Sie können sich für unseren kostenlosen Newsletter hier anmelden. Eine Abmeldung ist jederzeit per Mail an info (at) investor-magazin.de möglich.
Keine Haftung für Links: Mit Urteil vom 12.Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der verlinkten Seiten ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesem Inhalt distanziert. Für alle Links auf dieser Webseite gilt: Der Betreiber distanziert sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich diese Inhalte nicht zu Eigen.
Keine Finanzanalyse: Der Herausgeber weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den Besprechungen um keine Finanzanalysen nach deutschem Kapitalmarktrecht handelt, sondern um journalistische und/oder werbliche Texte. Sie erfüllen deshalb nicht die Anforderungen zur Gewährleistung der Objektivität von Anlageempfehlungen. Bitte beachten Sie außerdem: Die Nutzung dieses Informationsangebots ist ausschließlich Personen vorbehalten, die ihren dauerhaften Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben.
Urheberrecht: Der Inhalt und die Struktur dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt und Eigentum des Betreibers. Sie dürfen nicht ohne vorherige schriftliche Zustimmung weder verwendet noch reproduziert werden, auch nicht auszugsweise. Der Betreiber ist bestrebt, in allen seinen Publikationen die Urheberrechte der verwendeten Grafiken, Bilder und Texte zu beachten. Allein aufgrund der bloßen Nennung oder Nichtnennung von Rechten Dritter ist nicht der Schluss zu ziehen, dass diese nicht geschützt sind! Sollte der Betreiber dennoch gegen Rechte Dritter verstoßen haben, wird er unter dem Vorbehalt der Prüfung unverzüglich jegliche Dateien entfernen, sofern er auf die Rechtsverletzung schriftlich hingewiesen wurde.

Check Also

Übernahmeangebot für Salzgitter, Aurubis-Aktionäre feiern mit!

Ein deutsches Kosnortium will den Stahlkonzern Salzgitter übernehmen. Die Aktie zieht kräftig an, allerdings gibt …