Donnerstag , 2 Mai 2024
Uranium Energy Aktie Wyoming Uran $UEC Anlage

Uranium Energy: Vom steigenden Uranpreis profitieren!

Der Aktienkurs von Uranium Energy, nach Cameco die Nr. 2 bei Uran in Nordamerika, hat sich seit dem Tief im Jahr 2020 von 50 Cent auf über 5 US-Dollar verzehnfacht. Zurzeit nehmen Anleger auf diesem Niveau Gewinne mit. CEO Amir Adnani strotzt vor Selbstbewusstsein und sagte vor Investoren in Frankfurt, dass der Kurs noch auf „über zwanzig Dollar“ steigen kann.

Eine extrem zyklische Aktie

Keine Frage: Uranium Energy (5,40 €; ISIN US9168961038) ist eine extrem zyklische Aktie, mit der man viel Geld verdienen konnte – oder auch verlieren. Der Kursverlauf ist äußerst volatil und folgt im Wesentlichen dem Uranpreis. Seit 2011 befand sich der Sektor im Krisenmodus, weil der Preis von Uranoxid meist weit unter den hohen Förderkosten westlicher Industrieländer lag. Es war oft billiger, Minen und Verarbeitungsanlagen einzumotten als das strahlende Material zu produzieren. Der Nachschub an Uran kam aus Republiken der früheren Sowjetunion. Der Imageschaden für die Branche durch die Katastrophe von Fukushima war ohnehin groß.

Der Kursverlauf von Uranium Energy ist nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Nach dem Absturz vom Zwischenhoch Ende 2010 schwankte die Notierung sieben Jahre um die Marke von einem US-Dollar. Ab 2021 explodierten auf einmal die Börsenumsätze. Hartgesottene Spekulanten waren ganz offensichtlich zur Einsicht gelangt, dass es bei Uran nur wieder aufwärts gehen kann. Sie trieben den Kurs von Uranium Energy unter heftigsten Schwankungen nach oben. Der Börsenwert des Unternehmens liegt mittlerweile bei stolzen 2 Mrd. US-Dollar.

„Wieder zum Leben erwacht“

„Der Uranpreis ist erst vor 45 Tagen wieder zum Leben erwacht, nach elf Jahren Niedergang“, so Amir Adnani beim Interview in Frankfurt. Eine interessante Aussage. Er meinte damit, dass es sich erst seit etwa sechs Wochen wieder lohnt, in Nordamerika Uran zu fördern und zu verarbeiten. Und weiter: „73 Dollar pro Pfund ist ein guter Preis, um in die Produktion einzusteigen.“ Der Break-even Point seines Unternehmens liege bei 40 US-Dollar, erläuterte er auf Nachfrage. Der Uranpreis müsse aber konstant deutlich höher sein, um wirklich Geld zu verdienen.

Amir Adnani ist mit seinen aggressiven Wetten kein Manager, den jeder mögen muss. Bei Uranium Energy hat er in den vergangenen Jahren aber einen guten Job gemacht. Wo andere ängstlich waren, griff er beherzt zu. Er kaufte in den US-Bundesstaaten Texas und Wyoming zum Spottspreis Uranminen und Verarbeitungsanlagen, die wegen des niedrigen Preises von ihren Vorbesitzern stillgelegt worden waren. Außerdem erwarb er Entwicklungsprojekte mit bereits vorhandener Betriebsgenehmigung. Von Rio Tinto übernahm er in Kanada zudem Rough Rider, eine der besten Uran-Liegenschaften der Welt sowie weitere Explorationsprojekte.

Diese Akquisitionen kosteten mehrere hundert Millionen US-Dollar. Uranium Energy ist dennoch schuldenfrei. Wir fragten, wie das geht. Amir Adnani: „Wir haben unsere Aktien benutzt, um das zu finanzieren.“ Wenn für Übernahmen Barmittel erforderlich waren, wurden Kapitalerhöhungen durchgeführt. Oder der Verkäufer wurde direkt mit Aktien bezahlt. Natürlich führte das zu einer Kapitalverwässerung, was immer schlecht für die bestehenden Aktionäre ist. Dem Management von Uranium Energy war dieser Umstand durchaus bewusst, und auch, dass der eigene Aktienkurs am Boden lag. Es wurde dennoch aus Sicht des Unternehmens ein Mehrwert geschaffen, weil Assets erworben wurden, die noch viel unterbewerteter als die eigene Aktien waren, so Adnani.

Produktionsbeginn Mitte 2024

Amir Adnani geht davon aus, dass Mitte 2024 auf den derzeit stillgelegten, aber voll funktionsfähigen Anlagen in Texas und Wyoming mit der Produktion begonnen werden kann. Er wartet allerdings noch darauf, dass sich der in den vergangenen Wochen viel zu schnell nach oben geschossene Uranpreis auf einem attraktiven Niveau stabilisiert. Zur Technik: Das Uran wird durch In-Situ Recovery (ISR) gewonnen. Dabei wird Flüssigkeit in uranhaltigen Sandstein injiziert und das in der Flüssigkeit gelöste Metall abgepumpt. Diese Lösung wird dann in der Verarbeitungsanlage in mehreren Schritten gereinigt, bis am Ende marktfähiges Uranoxid übrig bleibt.

Gewinne und Cashflows noch Zukunftsmusik!

Uranium Energy hat 8 Mio. Pfund pro Jahr an genehmigten Kapazitäten. 2024 sollen 1 Mio. Pfund produziert und der Output in den kommenden vier bis fünf Jahren auf fünf bis sechs Mio. Pfund pro Jahr gesteigert werden. Große Gewinne und freie Cashflows sind deshalb noch Zukunftsmusik.

Uranium Energy $UEC Chart Aktie
Graphik: Die Aktie von Uranium Energy folgte in der Vergangenheit weitgehend dem Uranpreis. In den letzten Jahren hat sich der Titel aber nahezu verzehnfacht. Anleger müssen hier weiterhin mit einer hohen Volatilität rechnen.

Uranium Energy versteht sich als die „am schnellsten wachsende Uran-Company“. Das Ziel dürfte deshalb eher sein, den Net Asset Value (NAV) zu steigern. Das Verhältnis von Aktienkurs zu NAV liegt trotz des stark gestiegenen Kurses nur bei 0,7. Zum Vergleich: Cameco kommt auf 1,5. Amir Adnani: „Ob Sie unsere Aktie kaufen, hängt davon ab, welche Meinung Sie zum Uranpreis haben. Ich habe ein persönliches Kursziel von über 20 Dollar. Das sollte erreicht werden, wenn der Uranpreis auf über 100 Dollar steigt.“

Ein steigendes Angebotsdefizit

Zumindest die Entwicklungen am Markt sprechen dafür, dass Adnani Recht behalte könnte:

  • Die Nachfrage nach Uranoxid wird für dieses Jahr auf 195 Mio. Pfund geschätzt, das Angebot auf 143 Mio. Pfund, was einem Angebotsdefizit von 52 Mio. Pfund entspricht. Dieses soll kumuliert bis 2025 auf 113 Mio. Pfund und bis 2033 auf etwa 476 Mio. Pfund steigen – das stärkste Argument für höhere Preise.
  • Fast die Hälfte der derzeitigen Uranförderung liegt in drei früheren Sowjetrepubliken: Kasachstan (54.6 Mio. Pfund), Usbekistan (8,8 Mio. Pfund) und Russland (7,7 Mio. Pfund). Aus politischen Gründen soll die Förderung in Nordamerika vergrößert werden. Die USA sind weltweit der größte Betreiber von Atomkraftwerken und mit 44,4 Mio. Pfund pro Jahr der größte Uranverbraucher. Sie rangieren aber nicht unter den Top 10 der weltweiten Uranproduzenten.
  • Aktuell sind 436 Atomreaktoren weltweit in Betrieb, 60 sind im Bau, 69 wurden seit 2013 fertiggestellt. Das jährliche Wachstum der Urannachfrage (2021-2041) wird auf 3,1% geschätzt.
  • Der höchste Uranpreis lag 2005 bei 138 USD je Pfund (nach Problemen in zwei der weltgrößten Minen). Der niedrigste Preis wurde im November 2016 bei 17,75 USD je Pfund festgestellt, was einem 12-Jahrestief entsprach. Amir Adnani: „Die 138 Dollar von damals entsprechen wegen der Inflation 200 Dollar heute.“ Fundamental spreche also viel für eine mehrjährige Hausse.

Als einer der wenigen Sektoren gut gelaufen

Fazit: Uran war in letzter Zeit – neben Öl und Gas – einer der wenigen Sektoren im Rohstoffbereich, der an den Börsen gut gelaufen ist. Dieser positive Trend sollte noch einige Jahre anhalten können, mit starken Preisschwankungen ist allerdings zu rechnen. Wenn Uran haussiert, ist Uranium Energy als einer der populärsten Titel sicher keine schlechte Wahl. Derzeit aber sehen wir Gewinnmitnahmen am Markt.

 

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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Uranium Energy

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