Freitag , 11 Oktober 2024

Künstliche Intelligenz und Big Data: Wird so das Einkaufen revolutioniert?

Künstliche Intelligenz zieht in den Alltag ein. Vor allem in personalintensiven Branchen bieten sich Chancen, Kosten zu senken. Das an der Nasdaq gelistete Technologie-Unternehmen A2Z Cust2Mate Solutions will das Einkaufen mit smarten Einkaufswagen revolutionieren. Berühmte Kunden haben die Israelis bereits akquirieren können und nun soll der operative Break-even kommen.

Big Data wird durch KI beherrschbar!

Dass die Künstliche Intelligenz in unseren Alltag einzieht, ist inzwischen eine Binsenweisheit. In den kommenden Jahren erwarten Experten dadurch Produktivitätsfortschritte im zweistelligen Prozentbereich. Seit der Einführung von Industrie-Robotern in den 1980ern gab es nicht mehr solche Sprünge. Die großen Internetkonzerne wie Alphabet, Meta oder Microsoft haben sich für diese Entwicklungen längst vorbereitet. Große Rechnerleistungen, automatisierte Sales-Prozesse und ein Fundus von Trillionen von Datenpunkten der Nutzer spielen den Multis dabei in die Karten. Sie nutzen Big Data, ihre Systeme lernen algorithmisch und entdecken sich wiederholende Muster ihrer User. Mit diesem Wissen wird Vertrieb zum Kinderspiel, so die Hoffnung, denn jeder erhält die Angebote, die er haben möchte oder glaubt, haben zu wollen.

Retail 3.0: Weniger Kosten, größere Warenkörbe, mehr Kundendaten

In diesem Segment zwischen KI und Big Data bewegt sich das israelische Technologie-Unternehmen A2Z Cust2Mate Solutions Corp. (0,62 US-Dollar, CA00249W1005). Sie haben über Jahre einen intelligenten Einkaufswagen entwickelt, nun startet der Roll-Out des „Cust2Mate – Einkaufswagens“ im Retail Sektor. Er soll aus der wilden Regalflut, unüberschaubaren Warenangebote, Schlangen an den Kassen und gestressten Mitarbeitern in Supermärkten ein Relikt aus der Vergangenheit machen. Durch den Cust2Mate soll das Einkaufserlebnis komplett verändert werden. Da werden Scannern und Displays genutzt, die es dem Kunden ermöglichen, Produkte sofort beim Einlegen in den Wagen zu scannen. Der Einkaufswagen scannt, wiegt und berechnet den Warenkorb dynamisch und laufend neu. Am Cashpoint entfällt das lange Warten an der Kasse, da der Bezahlvorgang direkt und kontaktlos über den Einkaufswagen selbst abgewickelt werden kann.

Neue Möglichkeiten für Supermärkte

Die Technik dahinter ist nicht wirklich neu, gewinnt aber durch KI und die Kombination mit Big Data an Wert. Denn so können Supermärkte endlich auf einem ähnlichen Niveau wie Online Shops ihre Kunden analysieren und passgenaue Angebote liefern, personalisierte Empfehlungen geben oder Rabatte anzeigen. Sogar detaillierte Produktinformationen, Bewertungen und Preise werden in Echtzeit abrufbar. Möchte der Händler bestimmte Waren im Absatz fördern, ist die Ausspielung von Coupons und Preisnachlässen adhoc und über Kampagnen möglich – das ganze natürlich per KI gesteuert.

Diese Veränderungen kommen einer kleinen Revolution gleich und können die hohen Personal- und Überwachungskosten von Retailern deutlich reduzieren. Im Backend bietet sich dann die Chance, durch eine bessere Logistik und ein optimiertes Sortiment weitere Kosten zu senken und gleichzeitig durch eine verbesserte Ansprache den Umsatz zu erhöhen. Es geht hier also zum einen um die Effizienzsteigerung und zum anderen um Umsatzmaximierung. Erste Studien zeigen bereits, dass die Warenkörbe der Kunden größer sind, wenn die Technologie eingesetzt wird.

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Die Aktie von A2Z Cust2Mate wurde einst gehypt und ist inzwischen ein Pennystock an der Nasdaq. Hier könnte also ein Reverse-Split kommen. Operativ wollen die Israelis in den kommenden Monaten durchstarten und im Q4 den operativen Break-even erreichen. Chart: Refinitiv Eikon.

Namhafte Konzerne wollen den smarten Einkaufswagen!

Laut einer Studie von Research and Markets wird der globale Smart Shopping Markt von etwa 932 Mio. US-Dollar im Jahr 2020 auf etwa 4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2026 steigen. In der aktuellen Phase könnten sie zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil für Einzelhändler werden. Und das ist eine Chance für A2Z Cust2Mate. Denn aktuell kostet so ein smarter Einkaufswagen noch rund 4.500 US-Dollar. Bis Jahresende soll der Preis aber auf rund 2.000 US-Dollar sinken. Die ersten namhaften Kunden konnte das Unternehmen bereits gewinnen: Dazu zählen u.a. die Casino-Gruppe, Carrefour und Monoprix aus Frankreich, Migros aus der Schweiz, Morton Williams aus New York sowie die Retailer Yochananof und Hastok aus Israel. Darüber hinaus wurden Cust2Mate 3.0-Wagen in weiteren Ländern wie Rumänien, Thailand oder Australien in Erwartung weiterer Einsätze ausgeliefert. Im Jahr 2023 setzte A2Z Cust2Mate rund 11,4 Mio. US-Dollar um, die Bruttomarge betrug etwa 20 Prozent. Nach großen Investitionen in die Technologie soll bereits im vierten Quartal 2024 der operative Breakeven erreicht werden. Die Aktie ist auf diesem Niveau und in dieser operativen Phase nur für risikobewusste Anleger geeignet. Aber aufgepasst: Die Nasdaq erlaubt kein Pennystock-dasein über einen längeren Zeitraum. Dementsprechend könnte es bei A2Z Cust2Mate zu einem Reverse-Split kommen.

 

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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Refinitiv Eikon, A2Z Cust2Mate

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