Übernahmen, Übernahmen, Übernahmen – das scheint derzeit der wichtigste Impuls für Wachstum in der Windkraftbranche zu sein. Durch etliche M&A-Transaktionen hat sich die Rangliste der größten Windkraftunternehmen der Welt deutlich verschoben. Dabei gilt: Vestas ist die Nummer eins der Welt. Der dänische Konzern konnte seinen Spitzenplatz im Jahr 2016 von der chinesischen Goldwind zurückerobern. So kommen die Nordmänner auf einen Weltmarktanteil von satten 15,8%. Der Anbieter mit Hauptsitz in Aarhus hat die Einnahmen im vergangenen Jahr überproportional um 22% auf 10,24 Mrd. Euro gesteigert und als erster Windkraftkonzern überhaupt die magische 10 Mrd.-Schwelle bei den Einnahmen überschritten. Das Ganze gelang ohne Zukäufe. Und auch margenmäßig ist Vestas auf Kurs. Die EBIT-Marge wurde klar um 3,7 Prozentpunkte auf 13,9% verbessert. Dabei hat das Unternehmen gleichermaßen von den verschiedenen Regionen profitiert und dürfte so global aufgestellt sein wie kaum ein Konkurrent. Trotz eines Auftragsrekords – man hat 10.500 MW Windenergieleistung abzuarbeiten – geht Vestas von einem leichten Umsatzrückgang in diesem Jahr aus. Damit sind die Manager aus Dänemark auf gleichem Kurs wie die Branchenanalysten, die mit schwierigeren Zeiten und einem schwächeren Wachstum für die Windenergieunternehmen weltweit rechnen.
Siemens zieht an GE vorbei
Während Vestas also stramm gewachsen ist, ist der Vorjahresführende Goldwind mächtig eingebrochen. Die Chinesen sind im Prinzip das einzige Windkraftunternehmen aus dem Reich der Mitte, dass auch international reüssieren kann. 2016 aber konnte man mit der Konkurrenz nicht mithalten und rutschte mit einem Weltmarktanteil von 11,7% auf den vierten Rang ab. Das lag aber auch daran, dass der deutsche Platzhirsch Siemens mächtig investiert hat. Die Münchener konnten dank der Fusion, oder besser gesagt Übernahme des spanischen Konkurrenten Gamesa zwei Plätze gutmachen und sind mit einem Marktanteil von 13,1% der erste Verfolger von Vestas. Besonders freuen dürfte sich Vorstandschef Joe Kaeser darüber, dass man damit auch am ewigen Konkurrenten General Electric vorbeigezogen ist. Die Windenergie ist ja nicht das einzige Geschäftsmodell, in dem sich die „Nachfahren“ der großen Erfinder Werner von Siemens und Thomas Alva Edison einen erbitterten Wettstreit um Marktanteile liefern. Der Zusammenschluss mit Gamesa macht übrigens nicht nur aus der schieren Größe heraus Sinn. Der deutsche DAX-Konzern dominiert das Geschäft mit Offshore-Windkraftanlagen auf hoher See und punktet mit Festland-Anlagen in den USA, während die Basken in Asien und Südamerika gut vertreten sind.
Enercon und Nordex bauen Anteile aus
Auf dem fünften Rang findet sich mit Enercon einer der deutschen Pioniere auf diesem Feld. Das Unternehmen aus Ostfriesland ist recht verschlossen, kommt nach Berechnungen von FTI Consulting aber auf einen Weltmarktanteil von 6,8% und liegt damit einen Platz besser als im Vorjahr. Das immer noch von Gründer Aloys Wobben geführte Unternehmen hat weltweit inzwischen 26.000 Windräder zum Laufen gebracht. Engster Verfolger von Enercon ist die neue Nordex Acciona. Durch den Zusammenschluss der Norddeutschen mit den Spaniern wurde zwar das Umsatzwachstum um 40% auf nunmehr 3,4 Mrd. Euro gepusht. Doch etliche Projektverzögerungen sorgen nicht gerade für einen guten Start ins erste gemeinsame Ehejahr. Der Aktienkurs des Unternehmens hat sich seit Mitte 2016 in etwa halbiert. Wer weiß, ob Nordex nicht bald selbst zum Übernahmeziel wird, wie so mancher Analyst bereits unkt.
Armada der Chinesen vor Senvion
Danach folgt im Umsatzranking erst einmal eine ganze Armada chinesischer Unternehmen, die allerdings hauptsächlich vom Boom in der Volksrepublik selbst profitieren. Erst auf Platz 12 kommt mit Senvion wieder ein deutsches Unternehmen, dass einen Weltmarktanteil von rund 2,5% hat. Im Jahr 2015 waren es noch mehr als 3,3%. Die Hamburger haben mächtig mit sinkenden Aufträgen und einem zurückgehenden Umsatz zu kämpfen. Auch deshalb wurden zuletzt kräftig Jobs abgebaut. Auch hier könnten bald neue Herren einziehen. Denn eigentlich ist Senvion zu klein, um im Kampf der ganz Große zu bestehen.
Tipp: Sie finden uns auch auf Twitter und Facebook!
Das könnte Sie auch interessieren:
- Ranking: Die meistverkauften Spiele-Konsolen aller Zeiten
- Buchtipp: “Games of Greed” von Torsten Dennin
- Aktienrückkäufe auf Rekordniveau: Hilft das in einem Bärenmarkt?
- Auch Blackrock malt schwarz für die Aktienmärkte
- Mainz Biomed: Aktie bietet nach Korrektur Einstiegschance
- Rezession, Inflation, Borsenbaisse: Was kommt denn nun?
- Net Digital AG: Payment-Dienstleister mit KI-Fantasie
- Hapag Llyod und Shop Apotheke: Wie geht es mit den Aktien weiter?
- Biotechnologie: Chancen bei Atai Life Science und Xortx Therapeutics
- Friwo-Aktie: Zweirad-Booster aus Indien sorgt für Fantasie
- Saturn Oil & Gas: Kombi aus attraktiver Bewertung und Wachstumschancen
- Verluste in Online-Casinos: So holen Sie Ihr Geld zurück!
- Imperial Mining Group: Ausgebombt und aussichtsreich!
- Tokentus: Dieser deutsche Blockchain-Investor ist einen Blick wert!
Bildquelle: Nordex
Disclaimer / Risikohinweis: Die hier getätigten Analysen stellen grundsätzlich keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten da. Konsultieren Sie vor etwaigen Anlageentscheidungen bitte in Deutschland oder anderen Ländern gesetzlich zugelassene Berater bei Banken und Finanzdienstleistern. Die TK News Services UG (haftungsbeschränkt) als Herausgeber des Investor Magazins weist darauf hin, dass der Erwerb von Wert- und Schuldpapieren jeglicher Art hohe Risiken birgt, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der TK News Services UG und ihre Autoren veröffentlichten Informationen auf dieser Webseite beruhen auf sorgfältiger Recherche mit Quellen, die zum Zeitpunkt der Erstellung für zuverlässig und vertrauenswürdig gehalten werden. Obwohl die in den Analysen und Markteinschätzungen enthaltenen Wertungen und Aussagen mit der angemessenen Sorgfalt erstellt wurden, übernehmen wir keinerlei Verantwortung oder Haftung für Richtigkeit, Fehler, Genauigkeit, Vollständigkeit und Angemessenheit der dargestellten Sachverhalte, Versäumnisse oder falsche Angaben. Dies gilt ebenso für alle von unseren Gesprächspartnern in Gesprächen und Interviews geäußerten Darstellungen, Zahlen, Planungen und Beurteilungen sowie alle weiteren Aussagen bezüglich Wert- und Schuldpapieren jeglicher Art. Die Hintergrundinformationen, Markteinschätzungen und Wertpapieranalysen, die das Investor Magazin auf seiner Webseite, per Mail und/oder im Börsenbrief veröffentlicht und teilweise über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook verbreitet, stellen weder ein Kauf- oder Verkaufsangebot für die behandelten Wertpapiere noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren im Allgemeinen dar. Die Haftung für Vermögensschäden, die aus der Heranziehung der Ausführungen bzw. der Aktienbesprechungen für die eigene Anlageentscheidung möglicherweise resultieren können, wird kategorisch ausgeschlossen. Wir geben zu bedenken, dass Aktien grundsätzlich mit Risiken verbunden sind. Jedes Geschäft mit Optionsscheinen, Hebelzertifikaten oder sonstigen Finanzprodukten ist sogar mit äußerst großen Risiken behaftet und kann zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals oder darüber hinausgehende Verluste führen. Aufgrund von politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen Veränderungen kann es zu erheblichen Kursverlusten, im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der TK News Services UG (haftungsbeschränkt) und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers. Grundsätzlicher Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte gemäß Paragraph 34 WpHG i.V.m. FinAnV und gemäß § 48f Abs. 5 BörseG (Österreich): Die TK News Services UG (haftungsbeschränkt) oder Mitarbeiter, Berater und freie Redakteure des Unternehmens können jederzeit Long- oder Shortpositionen an allen auf der Webseite oder im Börsenbrief vorgestellten Unternehmen halten, eingehen oder auflösen. Das gilt ebenso für Optionen und Derivate, die auf diesen Wertpapieren basieren. Die daraus eventuell resultierenden Wertpapiertransaktionen können unter Umständen den jeweiligen Aktienkurs des Unternehmens beeinflussen. Etwaige Interessenkonflikte werden in der jeweiligen Ausgabe des Investor Magazins oder unter entsprechenden Artikeln auf der Webseite des Unternehmens oder in entsprechenden E-Mails genannt. Urheber- und Leistungsschutzrechte: Die auf der Investor Magazin-Webseite und des Investor Magazin-Börsenbrief und auf anderen Medien (z.B. E-Mail, Twitter, Facebook) veröffentlichten Inhalte unterliegen dem deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht. Jede vom deutschen Urheber- und Leistungsschutzrecht nicht zugelassene Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Anbieters oder jeweiligen Rechteinhabers. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Bearbeitung, Übersetzung, Einspeicherung, Verarbeitung bzw. Wiedergabe von Inhalten in Datenbanken oder anderen elektronischen Medien und Systemen. Inhalte und Rechte Dritter sind dabei als solche gekennzeichnet. Die unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe einzelner Inhalte oder kompletter Seiten ist nicht gestattet und strafbar. Lediglich die Herstellung von Kopien und Downloads für den persönlichen, privaten und nicht kommerziellen Gebrauch ist erlaubt. Links zur Website des Anbieters sind jederzeit willkommen und bedürfen keiner Zustimmung durch den Anbieter der Website. Die Darstellung dieser Website in fremden Frames ist nur mit schriftlicher Erlaubnis zulässig. Sollten Sie etwaige Verstöße bemerken, bitten wir Sie uns darauf hinzuweisen. Beachten Sie bitte: Der Inhalt unserer Artikel, Mails oder anderweitiger Veröffentlichungen im Börsenbrief oder sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook ist ausschließlich für den oder die bezeichneten Adressaten bestimmt. Wenn Sie nicht der Adressat dieser Artikel, Mails oder anderweitiger Veröffentlichungen im Börsenbrief oder sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook oder dessen gesetzlicher Vertreter sein sollten, beachten Sie bitte, dass jede Form der Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Weitergabe des Inhalts dieser Artikel, Mails oder anderweitiger Veröffentlichungen im Börsenbrief oder sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook unzulässig ist. Verfälschungen des ursprünglichen Inhalts dieser Nachricht bei der Datenübertragung können grundsätzlich nicht ausgeschlossen werden.