Mit Aktien aus dem Rohstoffsektor war diesen Sommer an der Börse kaum Geld zu verdienen. Inzwischen sind die Bewertungen aber vielerorts niedrig. Dabei lohnt sich der Blick auf Player in Spezialmärkten wie die Imperial Mining Group. Denn Mining-Aktie ist nicht gleich Mining-Aktie. Und Scandium ist ein ganz besonderes Metall.
Rohstoffmärkte: Ein Sommer zum Vergessen!
Die Sorgen vor einer langen Rezession haben den ganzen Sommer hindurch den gesamten Aktienmarkt belastet. Besonders schwer traf es auch Rohstoffunternehmen. Denn klar ist: In einer Rezession sinkt auch der Bedarf an Kupfer, Zink, Aluminium und Co. Dementsprechend hat es viele Metallfirmen hart getroffen. Aktien wie beispielsweise jene von Freeport McMoran, dem größten Kupferproduzenten der Welt, haben sich praktisch vom Hoch im März nahezu halbiert. Bei kleineren Produzenten oder gar Rohstoff-Explorern liegen die Kursverluste größtenteils noch deutlich höher.
Nischenmarkt Scandium: Auf den Zeithorizont kommt es an!
Doch häufig wird in der Baisse blind verkauft, um genug Liquidität zu haben. Das gilt insbesondere für Institutionelle Investoren an den sogenannten “Paniktagen”. Wer dagegen einen langem Atem mitbringt, kann jetzt günstig einsteigen und die niedrigeren Bewertungen zu seinen Gunsten nutzen. Dabei kommt es aber auf das Stock-Picking an, denn nicht jedes Unternehmen wird das schwierigere Marktumfeld überleben. Hier geht es schließlich um Risikokapital. In Nischenmärkten sind zwar die Risiken meist deutlich höher, aber dafür sind es auch die Chancen. Hierzu zählt auch Scandium. Das weiche silberweiße Leichtmetall, dass vom Schweden Lars Fredrik Nilson bereits 1879 entdeckt wurde, zählt zu den Seltenen Erden und ist auf den ersten Blick nichts Besonderes. Es kommt in der Chemieindustrie zum Einsatz, bei Flutlichtern (Stadion!) oder auch bei Rennrädern. Und jetzt wird es interessant: Denn durch den Zusatz von Scandium im Rahmen folgt eine Gewichtsreduzierung um 12% und eine 25%ige Verbesserung der Ermüdungslebensdauer im Vergleich zu Aluminium-Bikes.
Chancen im Flugzeug-Leichtbau
Auch wenn der Fahrradmarkt groß ist, so ist der Flugzeugmarkt deutlich größer und wirtschaftlich bedeutender. Scandium macht Aluminium bis zu 800 Mal härter. Dadurch kann es im Gerüst zugesetzt werden und diese Legierung macht Fliegen durch das leichtere Flugzeug günstiger und umweltfreundlicher. Denn der Treibstoffverbrauch sinkt. Boeing schätzt, dass durch den Einsatz dieser Legierungen die Kosten sogar beim Bau um rund 3 Mio. US-Dollar je Flugzeug sinkt, weil bestimmte Arbeitsvorgänge eingespart werden können. Hinzu kommen der niedrigere Kerosinverbrach während des Betriebs. Russland nutzt das Material in seinen Kampfflugzeugen der neuesten Generation und soll dadurch deutliche Vorteile gegenüber US-Fliegern haben. Nicht zu unterschätzen ist auch der Einsatz von Scandium in den Batterien von Elektroautos.
Durch den Einsatz in Flugzeugen wird Scandium ein sehr politischer Rohstoff und befindet sich deshalb auch auf der Liste der kritischen Metalle der EU und den Vereinigten Staaten. Es gibt ohnehin nur wenige Anbieter. Der Weltmarkt wird von Russland und China dominiert. Die Ostasiaten sind auch der größte Abnehmer. Mit Blick auf die geopolitischen Zerwürfnisse zwischen dem Westen und Russland sowie China wird der Zugang zu Scandium zu einem Wettbewerbsfaktor – technologisch wie militärisch.
Imperial Mining Group: Scandium-Vorkommen in sicherer Jurisdiktion
Dementsprechend sind neue Vorkommen in westlichen Staaten gefragt, wobei Scandium meist nur ein Beiprodukt ist. Eine der wenigen echten Scandium-Vorkommen hat sich die Imperial Mining Group (0,08 CAD | CA4528941087) gesichert. Das Unternehmen entwickelt das Crater Lake-Projekt in der kanadischen Provinz Québec. Neben Scandium finden sich in der Lagerstätte noch weitere Seltene Erden, allerdings in niedrigeren Mengen.
Imperial Mining hat es schon weit gebracht. Laut CEO Peter J. Cashin reicht die vorgelegte Ressourcenschätzung für eine Produktion von 40 Jahren. Die im Juni veröffentlichte Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) für eine Mine errechnet einen Net Present Value von 1,72 Mrd. US-Dollar nach Steuern. Der interne Zinsfuß (IRR) kommt auf sehr gute 32,8 Prozent netto. Die Baukosten liegen bei insgesamt 870 Mio. US-Dollar. Bei voller Produktion rechnet Imperial Mining mit einem jährlichen Umsatz von 608 Mio. US-Dollar, bei einer operativen Marge von mehr als 62 Prozent. Zum Vergleich: Der Börsenwert beträgt rund 18 Mio. CAD (voll verwässert), die Aktie hat sich binnen 18 Monaten mehr als gedrittelt.
Die niedrige Bewertung ist ein Sinnbild für die Lage an den Aktienmärkten, zeigt aber auch im Vergleich zur PEA das Potenzial des Unternehmens. Dabei gibt es auch noch Rückenwind von der politischen Front. Zum einen hat man bereits 3 Mio. CAD von kanadischen Behörden als nicht rückzahlbare Förderung bekommen. Zudem hat das Unternehmen laut Cashin in den USA eine weitere Förderung über 15 Mio. US-Dollar beantragt. Der CEO sieht gute Chancen, das Geld zu bekommen. Eine Entscheidung dazu wird spätestens am Ende des ersten Quartasl 2023 erwartet.
Mining: Hier brauchen Investoren einen langen Atem!
Mit den 15 Mio. US-Dollar in der Kasse wäre Imperial Mining gut aufgestellt. Dennoch dürfte es vorher eine kleine Kapitalerhöhung geben. Schließlich müssen auch die laufenden Kosten getragen werden. Laut Cashin liegen diese ohne Ausgaben für Arbeiten am Vorkommen bei etwa 50.000 Dollar monatlich. Überschaubar! Die Mittel sind für die nächsten Schritte essenziell. So will man 2023 eine Pilotanlage bauen, die ein Bulk-Sample verarbeiten soll, dass man im Sommer 2021 zusammengestellt hatte. Diese Gesteinsprobe wird weitere Daten zur Metallurgie und Geologie liefern und dürfte aufgrund der Größe die ersten (kleinen) Einnahmen liefern. Ende des kommenden Jahres, aber eventuell auch erst im Q1 2024 will Imperial Mining dann die definitive Feasibility Study (DFS) veröffentlichen. Diese endgültige Machbarkeitsstudie liefert dann detaillliert Daten zu den Bau- und Betriebskosten und den geplanten Einnahmen. Sie bildet die Grundlage für einen Kredit, mit dem der Bau des Bergwerks und der Verarbeitungsanlage nötig ist. Schließlich muss das Unternehmen rund 870 Mio. US-Dollar stemmen können. Ende 2026 könnte dann das erste Material abgebaut werden und der Betrieb starten.
Dies macht deutlich, wie langfristig die Planungen im Mining-Geschäft sind. Dementsprechend groß sind auch die Chancen. Manche nennen Scandium sogar das Öl der Zukunft. Der Bedarf soll in den kommenden Jahren um ein Vielfaches steigen. Der Hauptgrund sind die oben dargestellten Scandium-Aluminium-Legierungen. Neben der Flugzeugindustrie und der Militärtechnik sind auch Anwendungen in Elektroautos und bei Brennstoffzellen weitere Wachstumstreiber. 2030 könnte die Nachfrage laut Schätzungen von EY bei fast 500 Tonnen liegen. Dieses Jahr sollen es gerade einmal 30 Tonnen sein. Natürlich: Solch ein weiter Blick in die Zukunft ist mit Unsicherheiten behaftet und zudem übertreiben die Beratungshäuser gerne bei ihre Marktschätzungen, um den Kunden auch noch nebenher ein paar Dienstleistungen zu verkaufen. Dennoch: Selbst ein halb so hohes Wachstum entspricht einer Explosion des Marktes. Hinzu kommt: Die Kapazitäten werden erst langsam aufgebaut. Es gibt derzeit nämlich nur wenige Unternehmen, die Scandium-Vorkommen erschließen. Der Markt dürfte auf absehbare Zeit für jede neue Mine dankbar sein.
Aktie der Imperial Mining Group: Große Risiken, große Chancen!
Aktuell hat die Imperial Mining Group 229 Mio. Aktien ausstehen (siehe Graphik oben). Das beinhaltet 32 Mio. Warrants mit einem Ausübungspreis von 11 Cent sowie 13,55 Mio. Option zum Strike von 10 Cent. Sollte der Kurs in den kommenden Monaten hochlaufen, könnte also weiteres Geld in die Firmenkasse durch die Ausübung dieser Optionen gespült werden. Die Aktie wird an der Heimatbörse in Kanada recht rege gehandelt. Bisher gibt es kein deutsches Listing, das soll aber in den kommenden Wochen kommen.
Fazit: Die Aktie der Imperial Mining Group (0,08 CAD | CA4528941087) eignet sich nur für risikobewusste Investoren. Wer hier einsteigt, muss einen langen Zeithorizont und in diesem Börsenumfeld Nerven aus Stahl mitbringen. Operativ ist der Bau der Verarbeitungsanlage inklusive der Veredlung des Produkts die größte Herausforderung für das Unternehmen. Das steht aber noch nicht kurzfristig auf der Agenda. Aktuell sollten aber der mögliche Grant aus den USA, der Bau der Pilotanlage und dann in rund 15 Monaten die DFS im Fokus der Anleger stehen.
Ob Gründer Peter Cashin das Projekt aber wirklich selbst in Produktion bringt, ist eine Frage der wirtschaftlichen und poltiischen Entwicklungen der kommenden Jahre. Mit Scandium ist das Unternehmen schließlich in einem stark wachsenden und strategisch wichtigem Markt unterwegs, und damit automatisch ein Übernahmekandidat für einen größeren Player aus Nordamerika oder Europa.
Eine anschauliche Animation zu dem Crater Lake Scnadium-Projekt folgende Video-Animation. Weitere Details und vor allem technische Informationen zum Projekt finden sich an dieser Stelle.
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Bilder/Graphiken: Imperial Mining Group
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