in diesen Tagen rappelt es ganz schön an den Börse. Die Volatilität ist hoch, insbesondere bei den zuvor gehypten KI-Aktien. Dort scheinen die Cashflows aufgrund der hohen Investititonen unter Druck zu kommen – wie das Beispiel Meta zeigt. Für Stillhaltergeschäfte könnte sich der Wechsel ins Silber-Segment, wie unser Gastautor Eckart Keil aufzeigt.
Volatile Zeiten kommen
Die Börsen befinden sich mitten in einer längst überfälligen Korrektur. Besonders stark trifft es jene Aktien, die in den vergangenen Quartalen von der KI-Euphorie getragen wurden. Viele dieser Tech-Titel scheinen ihren Zenit überschritten zu haben: Die gewaltigen Investitionen in Rechenzentren, Chips und Cloud-Infrastruktur lassen sich nur schwer in entsprechende Gewinne ummünzen. KI-Anwendungen könnten zur Commodity-Ware werden – austauschbar, margenschwach und kaum skalierbar. Zuletzt zeigte das die Marktreaktion auf die Zahlen von Meta. Der ZUckerberg-Konzern kündigte hohe Investitionen, die im kommenden Jahr noch steigen sollen. Geld verdienen tut der Konzern im KI-Bereich aber keines. Die Meta-Aktie verlor nach den Zahlen zehn Prozent an Wert.
Cashflows unter Druck
Zwar sprudeln die Umsätze der großen Technologieunternehmen noch, doch die Free-Cash-Flow-Renditen stehen zunehmend unter Druck. Und genau auf diese kommt es für die Bewertung von Aktien langfristig immer an. Hohe Ausgaben, wachsende Konkurrenz und nachlassende Margen sorgen dafür, dass die einstigen Wachstumsstars an Glanz verlieren. Da viele sehr hohe Bewertungsmultiples aufweisen, können schon kleine Enttäuschungen große Verkäufe auslösen.
Ganz anders die Lage im Edelmetallsektor: Hier steigen die freien Cashflows kräftig – getrieben von hohen Preisen, stabilen Kostenstrukturen und einer robusten industriellen Nachfrage. Besonders Silber profitiert von mehreren strukturellen Trends und einer anhaltend angespannten Angebotslage.
Unser Beispieltrade: Putverkauf auf den Global X Silver Miners ETF (SIL)
Im Rahmen unserer Stillhalterstrategien nutzten wir diese Entwicklung gezielt und verkauften einen Put auf den Global X Silver Miners ETF (SIL). Die implizite Volatilität war in dieser Phase außergewöhnlich hoch – entsprechend attraktiv die Prämie. Durch die breite Streuung über internationale Minenunternehmen vermeidet der ETF das Klumpenrisiko einzelner Titel.
Der Trade lief erfolgreich aus, die vereinnahmte Prämie blieb vollständig erhalten. Selbst bei einem Kursrückgang wäre die Andienung kein Nachteil gewesen: Wir hätten den ETF zu einem günstigen Einstiegskurs übernommen und ihn anschließend per Covered Call weiter „bewirtschaftet“ – ein Beispiel für antizyklisches Stillhaltermanagement mit klar kalkulierbarem Risiko.

Was unsere OptionEarner-Grafik zeigt. Unsere OptionEarner-Grafik zum SIL-Putverkauf veranschaulichte den Zusammenhang zwischen Laufzeit, Prämie und theoretischer Jahresrendite. Der Trade basierte auf einem Strike von 70 USD, einem Kursniveau um 67,8 USD und einer Prämie von 3,80 USD (380 USD pro Kontrakt je 100 Stück – rund 5,4 % des Basiswerts. Die implizite Volatilität von über 42 % sorgte für außergewöhnlich hohe Optionspreise, während das Delta von –0,63 den mittleren Bezug zur Kursbewegung zeigte. Kurzlaufende Optionen erreichten eine annualisierte Rendite von über 90 %, längere Laufzeiten lagen deutlich darunter – ein klassisches Beispiel für den Effekt des Zeitwertverfalls.
Die Grafik verdeutlicht zudem anschaulich:
- Hohe Volatilität führt zu hohen Prämien.
- Kurze Laufzeiten beschleunigen den Zeitwertverfall.
- OTM-Strikes (außerhalb des Geldes) reduzieren das Andienungsrisiko.
Damit wurde sichtbar, wie sich Marktvolatilität in planbares Einkommen umwandeln lässt – das Grundprinzip unserer OptionEarner-Stillhalterstrategie.
Warum Silber glänzende Perspektiven hat
Mehrere fundamentale Faktoren sprechen derzeit für anhaltend starke Preise und eine stabile Marktdynamik:
- Angebotsdefizit seit Jahren: Der Silbermarkt weist seit 2020 ein strukturelles Minus auf; 2024 lag es bei rund 149 Mio. Unzen.
- Rekordnachfrage: Die industrielle Nutzung erreichte 2024 mit rund 680 Mio. Unzen ein Allzeithoch.
- Photovoltaik als Treiber: Der Solarsektor beansprucht fast 200 Mio. Unzen jährlich – Tendenz weiter steigend.
- E-Mobilität & Elektronik: Silber bleibt unverzichtbar für Leitfähigkeit und Energieeffizienz.
- Begrenztes Angebot: Die Minenproduktion stagniert, neue Projekte sind teuer und genehmigungsintensiv.
Sinkende Lagerbestände: Physische Vorräte an Börsen und in ETFs gehen weiter zurück.

Fazit: Während viele Tech-Unternehmen mit stagnierenden Cashflows und überzogenen Bewertungen kämpfen, erlebt der Edelmetallsektor eine Renaissance. Silber steht dabei im Mittelpunkt – als Industriemetall mit wachsender Bedeutung und als Wertspeicher in einem Umfeld hoher Unsicherheit.
Für Stillhalterstrategien eröffnet dieses Marktumfeld ideale Voraussetzungen: hohe Volatilität, solide Fundamentaldaten und attraktive Bewertungsreserven. Der Putverkauf auf den SIL-ETF hat eindrucksvoll gezeigt, wie sich Risiko und Rendite auch in volatilen Phasen ausgewogen kombinieren lassen – mit realen Werten und planbaren Prämien statt überzogener Zukunftsversprechen. Wer an Stillhalterstrategien interessiert ist, findet weitere Infos unter www.optionearner.com.
Fachbegriffe & Kennzahlen: Kompakt erklärt
- Delta: misst, wie sich der Wert der Option verändert, wenn sich der Aktienkurs um 1 USD verändert.
- Implizite Volatilität: was der Markt an Schwankungsbreite erwartet; höhere Volatilität = höhere Prämie.
- Out of the Money (OTM): Strike liegt so, dass aktuell kein innerer Wert besteht; nur Zeit-/Restwert.
- Annualisierte Rendite: Hochrechnung dessen, was ein Trade auf Jahresbasis einbringen würde, wenn man ihn mehrfach und erfolgreich wiederholt
Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Anlageberatung dar, sondern dient ausschließlich Informations- und Bildungszwecken. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr; eine Haftung für Verluste oder Schäden ist ausgeschlossen. Jede Investitionsentscheidung treffen Sie eigenverantwortlich. Unser Gastautor Eckart Keil betreute seit 1995 erfolgreich internationale Aktien- und Rentenfonds mit Optionsstrategien. Zu seinen beruflichen Stationen zählen u.a. die DZ Bank und die FIDUKA-Depotverwaltung. Zudem gründete und beriet er eigene Fonds im Rohstoffsektor. Keil arbeitete u.a. mit André Kostolany, Gottfried Heller und Dr. Jens Ehrhardt zusammen, bei denen er eine antizyklische, wertorientierte Anlagephilosophie “erlernte”. Seit 2011 ist Keil als freier Berater in der Vermögensanlage mit Schwerpunkt Portfoliostrukturierung und Renditesteigerungsstrategien, vornehmlich Prämiengeschäfte, tätig.
Hinweis: Dies ist ein Gastbeitrag von Optionsearner.com. Die Meinung von Gastautoren muss grundsätzlich nicht mit der Meinung der Redaktion von Investor-Magazin.de übereinstimmen. Für Beiträge von Gastautoren übernimmt der Herausgeber von Investor-Magazin.de grundsätzlich keine Verantwortung, Haftung und keine Gewähr. Dies gilt ebenfalls für die vom Gastautor verwendeten Charts, Graphiken, Tabellen, Bilder und alle zukunftsgerichteten Aussagen. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Leser in Folge dieser Beiträge Finanzgeschäfte jeglicher Art tätigen. Bitte machen Sie Ihre eigene Due Dilligence und bitte beachten Sie unseren Disclaimer!
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