Noch vor wenigen Monaten wurde über eine Insolvenz von Meyer Burger spekuliert. Inzwischen aber hat sich die Lage deutlich aufgehellt. Und auch am Kapitalmarkt stehen Fortschritte an: Das Unternehmen plant einen Reverse Aktiensplit im Verhältnis 750 zu 1. Damit will sich Meyer Burger wieder fit für den Kapitalmarkt machen.
Boomzeiten bei Erneuerbaren Energien
Eigentlich herrschen Boomzeiten bei Erneuerbaren Energien. Egal ob in China, Europa und nun auch endlich in den USA: es wird kräftig in den Ausbau von Kapazitäten investiert. Die drei größten Wirtschaftsräume der Welt setzen unter anderem auf die Solarenergie, um ihre Emissionen zu reduzieren und die international formulierten Klimaziele zu erreichen.
Die Situation für die Unternehmen ist aber schwierig. Denn es gibt vor allem in China hohe Kapazitäten, die auf die Weltmarktpreise drücken und so das Leben für westliche Hersteller schwer machen. Meyer Burger (0,01 CHF | CH0108503795) als letzter europäischer Produzent der hocheffizienten Heterojunction-Technologie musste lange kämpfen und sucht nun sein Heil in den USA. Dort wollen die Eidgenossen in eine neue Solarmodulproduktion in Goodyear, Arizona, investieren. Forschung und Entwicklung bleiben aber in Europa. In den USA kann das Unternehmen auf Subventionen im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ der Regierung Biden hoffen. Die fördert mit dem Programm unter anderem auch die Ansiedlung von Solarmodulwerken, um die Abhängigkeit von Lieferungen aus China zu reduzieren.
Meyer Burger will wieder kapitalmarktfähig werden
Meyer Burger selbst hat bereits einen wichtigen Schritt hinter sich gebracht. Das Thuner Unternehmen konnte Anfang April eine Kapitalerhöhung erfolgreich abschließen und brutto 206,75 Mio. CHF erlösen. Nun soll der nächste wichtige Schritt gelingen, um wieder kapitalmarktfähig zu werden und die Expansion in die USA vorantreiben zu können. So plant man einen umgekehrten Aktiensplit, im Fachjargon „Reverse Split“ genannt. Die Aktien, die aktuell 0,01 CHF kosten, sollen dann im Verhältnis 750 zu 1 zusammengelegt werden. Es ist einer der wichtigsten Punkte auf der Tagesordnung der Generalversammlung in knapp drei Wochen (25. Juni). Stimmen die Aktionäre dem Reverse Split zu, ist die Aktie wieder für professionelle Investoren investierbar.
Fazit: Aktuell sollten Anleger die Entwicklungen bei Meyer Burger intensiv verfolgen. Gelingt es, den Reverse Split erfolgreich durchzuführen, dürften wieder mehr Geldmanager auf die Aktie schauen, zumal die Chancen in den USA aufgrund der großzügigen Fördermittel derzeit enorm sind.
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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Meyer Burger
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