Am Flugzeughimmel tut sich nach Jahren der Langeweile wieder etwas. Die dominierenden Konzerne Boeing und Airbus bekommen haufenweise neue Konkurrenz. Das Investor Magazin blickt auf die Wettbewerbslage und die derzeit zehn größten Flugzeugkonzerne der Welt.
Der Luftverkehrsmarkt wächst
Das Geschäft mit Flugzeugen ist sehr begehrt. Vor allem Staaten haben ein großes Interesse daran, dass man eine eigene Industrie rund um den Luftverkehr aufbaut. Denn die Technologie für den Bau von Flugzeugen ist so vielfältig und herausfordernd, dass ein eigener Flugzeugbauer eine gesamte Region und oft auch ein ganzes Land voranbringt. Noch dazu werden in diesem Business jede Menge anspruchsvolle und gut bezahlte Jobs geschaffen. Das macht sie von staatlicher Seite aus attraktiv. Hinzu kommt aber, dass der Markt seit Jahren kontinuierlich wächst. Immer mehr Airlines befördern immer mehr Fracht und Passagiere durch die Lüfte. Eine gute Indikation dafür sind die vielen geplanten Neubaupläne für Flughäfen. Während der Airport Berlin-Brandenburg (BER) weiterhin nicht von der Stelle kommt und zum Milliardengrab zu drohen wird, basteln Metropolen wie Beijing und Istanbul mit hohem Tempo an noch größeren und moderneren Drehkreuzen.
Neue Konkurrenten greifen an
Das Interesse von immer mehr Staaten an einer eigenen Flugzeugindustrie wächst daher. So haben die Platzhirsche Airbus und Boeing bei Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen mächtig Konkurrenz bekommen. Im Juni 2016 stellte die russische Irkut im Beisein von Ministerpräsident Dmitri Medwedew den neuen Mittelstreckenjet MS-21 vor. Doch Irkut ist nicht der einzige Hersteller, der den Weltmarktführern Marktanteile abjagen will. In Kanada forciert Bombardier seine Wachstumspläne mit der CS-Serie, die bisher zwei Flugzeuge mit 100 bis 135 Sitzen im Programm hat. Bombardier hat schon mehrere hundert Flugzeuge dieser CS-Serie verkauft. Seit vergangenem Sommer werden sie beispielsweise von der Lufthansa-Tochter Swiss im Liniendienst ab Zürich eingesetzt. Aus der Volksrepublik China stammt zudem der Hersteller Comac. Mit der Mitsubishi-Gruppe ist zudem ein erfahrener Konzern in den Ring gestiegen.
Zulieferer mit Schlüsselrolle
Hinzu kommt mit der brasilianischen Embraer ein erfahrener Hersteller, der einst mit kleinen Privatfliegern auf den Markt kam und nun immer größere Passagierflugzeuge für die Kurz- bis Mittelstrecke anbietet. Noch allerdings ist die Vormachtstellung von Airbus und Boing nicht gefährdet. Dies zeigt auch unser Blick auf die zehn größten Flugzeugkonzerne der Welt. Nach dem US-amerikanischen und dem europäischen Hersteller schaffen es ausnahmslos westliche Zulieferer in die globale Top 10-Rangliste. Dabei sollte man zwei Faktoren berücksichtigen: auch die neuen Flugzeughersteller sind bei vielen wichtigen Teilen auf etablierte Zulieferer angewiesen, die wiederum Boing und Airbus zu ihren festen und größten Kunden zählen. Und diese Zulieferer wie United Technologies, Northrop Grumman, Lockheed Martin oder Raytheon setzen zudem meist nicht nur auf die zivile Luftfahrt, sondern auch auf die Rüstungsindustrie. Das verspricht oft größere Aufträge und meistens auch bessere Gewinnmargen.
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Bildquelle: Airbus Industries
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