Im Jahr 2016 gründete der bekannte Hedgefonds Elliott Management als konservatives Gegenstück zu seinen riskanten Finanzmarkt-Spekulationen die Royalty-Gesellschaft Triple Flag Precious Metals Seit dem Börsengang im JAhr 2021 hat die Aktie jene die der vier wichtigsten Konkurrenten in der Performance geschlagen. Ein guter Grund, das Unternehmen einmal vorzustellen.
Royalty-Gesellschaften: Ein risikoarmes Geschäftsmodell
Das Geschäftsmodell Royalty & Streaming ist den meisten Anlegern von Franco-Nevada und Wheaton Precious Metals bekannt. Das Unternehmen erwirbt eine Royalty, indem es sich an den Kosten für den Bau oder der Erweiterung einer Mine beteiligt und dafür, solange diese produziert, eine Umsatzbeteiligung erhält. Streaming funktioniert ganz ähnlich. Statt einer Umsatzbeteiligung erhält das Unternehmen das Recht, geförderte Metalle – in der Regel Gold und Silber – weit unter Marktpreis zu erwerben und mit hohem Gewinn weiterzuverkaufen. Es gibt zwei weitere Varianten: Das Unternehmen kauft eine bereits bestehende Royalty oder einen bereits bestehenden Stream von einem Besitzer, der sich aus irgendeinem Grund von diesem Asset trennen will oder muss. Ein „Royalty Creator“ ist ein Unternehmen, das Explorationsprojekte erwirbt und diese dann gegen eine Umsatzbeteiligung an der zukünftigen Produktion an einen Minenentwickler abgibt. Bestes Beispiel hierfür ist EMX Royalty. Es gibt also zahlreiche Varianten in diesem Sektor.
Die Aktie einer Royalty-Gesellschaft gilt in der Regel als risikoarmes Investment, weil das Unternehmen über die Beteiligung an vielen Projekten breit diversifiziert ist. Die „Optionalität“ gibt es gratis obendrauf: Der Besitzer einer Royalty profitiert vom zukünftigen Wachstum eines Bergbaubetriebs, die Minengesellschaft trägt aber alle Kosten. Es gibt allerdigs zwei Risiken: Die Royalty oder der Stream wurde zu teuer gekauft und es dauert Jahre, bis das investierte Kapital zurückgeflossen ist. Eine Mine wird wegen eines größeren Unfalls, finanzieller Schwierigkeiten des Betreibers oder aufgrund staatlicher Maßnahmen geschlossen. Dann ist der Royalty in der Regel nichts wert.
Ein zyklisches Geschäft!
Royalty & Streaming ist außerdem ein zyklisches Geschäft: Minenunternehmen werden darauf nur zurückgreifen, wenn es keine anderen, besseren Finanzierungsmöglichkeiten gibt. Ein Kredit ist, wenn es gut läuft, nach drei Jahren zurückgezahlt. Es tut jedoch richtig weh, „lebenslang“ auf einen Teil der Einnahmen zu verzichten. Deshalb gibt es bei Royalty-Vereinbarungen manchmal die Möglichkeit, dass das Minenunternehmen einen Teil der Royalty gegen einen bestimmten, vorher festgelegten Betrag zurückkaufen kann.
Eine grundsolide Aktie
Triple Flag Precious Metals (15,50 EUR; ISIN: CA89679M1041) hat bisher offenbar alles richtig gemacht. Nach Firmengründung wurde in einem schwachen Markt für Edelmetalle kräftig investiert. Das Management hatte auch ein gutes Händchen dabei, die richtigen Projekte auszuwählen. Es gab also bisher keine schlechten Nachrichten. Dazu kam die Übernahme des kleineren Konkurrenten Maverix Metals Anfang 2023. Damit wurde das Portfolio um einige attraktive Beteiligungen erweitert – vor allem Minenprojekte, die noch nicht in Produktion sind, aber in absehbarer Zeit die Förderung aufnehmen werden – wie beispieslweise Hope Bay (Agnico-Eagle) oder Eskay Creek (Skeena Resources).
Eine Erfolgsgeschichte
Mit dem Wachstum von Triple Flag ist der Cashflow seit 2017 rasant gestiegen. 2017 lag er bei 27 Mio. US-Dollar, 2023 bei 154 Mio. US-Dollar und in den ersten drei Quartalen 2024 bei 188 Mio. US-Dollar. Das Finanzergebnis für das gesamte Jahr 2024 wird im Februar veröffentlicht. Das Unternehmen zahlt auch eine Dividende, die aktuelle Dividendenrendite beträgt 1,3%.
Triple Flag hat in seiner Präsentation gut dokumentiert wie effizient gewirtschaftet wurde. Seit 2016 wurden 2,455 Mrd. US-Dollar investiert. Dem steht ein Return von 1.079 Mrd. US-Dollar an Cashflow und ein Anstieg des Net Asset Value (NAV) auf 2.639 Mrd. US-Dollar gegenüber (per Q3/2024).

Beispielhaft sechs wichtige Investments von Triple Flag Precious Metals:
Northparkes, Australien (2020)
Betreiber: Evolution Mining
Investiert: 550 Mio. USD
Return: 813 Mio. USD
(124 Mio. USD Cashflow, 690 Mio. USD NAV)
Cerro Lindo, Peru (2016)
Betreiber: Nexa Resources
Investiert: 250 Mio. USD
Return: 475 Mio. USD (300 Mio. USD Cashflow, 175 Mio. USD NAV)
Buritica, Kolumbien (2019)
Betreiber: Zijin Mining
Investiert: 100 Mio. USD
Return: 279 Mio. USD (119 Mio. USD Cashflow, 160 Mio. USD NAV)
Impala Bafokeng, Südafrika (2020)
Betreiber: Implats
Investiert: 145 Mio. USD
Return: 311 Mio. USD (58 Mio. USD Cashflow, 252 Mio. USD NAV)
ATO, Mongolei (2017)
Betreiber: Steppe Gold
Investiert: 28 Mio. USD
Return: 201 Mio. USD (49 Mio. USD Cashflow, 152 Mio. USD NAV)
Fosterville, Australien (2018)
Betreiber: Agnico-Eagle
Investiert: 75 Mio. USD
Return: 144 Mio. USD (96 Mio. USD Cashflow, 48 Mio. USD NAV)
2024 war ein „langweiliges“ Jahr
Es fällt auf, dass diese Investitionen schon vor einigen Jahren getätigt wurden. Mit dem besseren Umfeld für Bergbauunternehmen seit 2020 wurden aus den oben genannten Gründen immer weniger Minenfinanzierungen über Royalties oder Streams nachgefragt. Das führte auf der anderen Seite zu einem Bieterwettbewerb um die wenigen verfügbaren Projekte, was die Konditionen für den Erwerb von Beteiligungen verschlechtert hat. Dann besser gar nicht investieren als zu viel zu bezahlen, war das Motto bei Triple Flag. Dementsprechend war 2024 für diesen Sektor ein ereignisarmes Jahr.
Die großen Fünf – Franco-Nevada, Wheaton Precious Metals, Royal Gold, Osisko Gold Royalties und Triple Flag – haben zusammen eine „Firepower“ von etwa 6,5 Mrd. US-Dollar (Cash + Kreditlinien). Im Gegensatz dazu haben sie 2024 nur knapp 2,5 Mrd. US-Dollar im Rahmen von nur zehn Deals investiert. Triple Flag schloss 2024 nur eine Streaming-Vereinbarung über 53 Mio. US-Dollar mit Allied Gold für die Erweiterung eines Minenkomplexes in der Elfenbeinküste ab und vereinbarte für 28 Mio. US-Dollar den Kauf einer bereits bestehenden Royalty auf eine Lithium-Mine in Argentinien, die von Zijin Mining errichtet wird.
Wachstum trotz “Langeweile”
Dennoch soll die „Goldförderung“ von Triple Flag in den nächsten Jahren steigen. Für das Geschäftsjahr 2024 wurden 112.623 Goldäquivalent-Unzen (GEOs) gemeldet – ein Rekordwert, der zudem am oberen Ende der Erwartungen lag. Bis 2028 sollen die durch die Beteiligungen generierten Edelmetallzuflüsse auf 135.000 bis 145.000 GEOs weiter zulegen. Dieses Wachstum kommt aus dem vorhandenen Portfolio. So sollen die Minen Northparkes, ATO, Beta Hunt und Impala Bafokeng von ihren Betreibern erweitert werden. Außerdem gehen sechs Minen, die sich zur Zeit in Entwicklung befinden, voraussichtlich bis 2028 in Produktion. All dies, ohne dass Triple Flag dafür auch nur einen einzigen Cent bezahlen muss. Ein möglicherweise steigender Goldpreis ist dabei noch nicht berücksichtigt.
Fazit: Triple Flag Precious Metals wird nie eine Kursrakete sein, wie möglicherweise ein hochspekulativer Explorer. Das wenig volatile Papier ist eher geeignet für einen vorsichtigen, konservativen Investor, der im Bergbausektor mit dabei sein möchte. Elliott Management, ein von US-Milliardär Paul Singer kontrollierter aktivistischer Investor, ist mit 66,4% (etwa 2 Mrd. US-Dollar) Großaktionär. Elliott hat in den vergangenen Monaten sogar noch zugekauft. Das ist sehr beruhigend, kann aber auch zum Risiko werden, wenn dieser Hedgefonds irgendwann einmal verkaufen will oder muss. Es ist deshalb sicher ein guter Rat, dessen Aktivitäten genau zu beobachten. Triple Flag Precious Metals wird derzeit von elf Analysten beobachtet. Sie sehen auf Jahressicht im Durchschnitt ein Kurspotenzial von 26,6%. Das höchste Kursziel ist 23,63 US-Dollar, das niedrigste 18,00 US-Dollar. Kurs bei Redaktionsschluss: 16,16 US-Dollar.
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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Pixabay, Triple Flag
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