Gold, Immobilien und Kryptowährungen: Sparer in der Türkei setzen auf harte Assets, um Ihre Rücklagen vor der hohen Inflation zu schützen. Inzwischen hat dort mehr als jeder Vierte bereits mit Kryptos gehandelt. Nun könnte eine Partnerschaft zwischen der Bank Garantie BBVA und dem Schweizer Fintech Wyden für den nächsten Sprung sorgen.
Türkei auf dem Weg zur Bitcoin-Normalität
24 Millionen Bankkunden können nun direkt über ihr Wertpapierdepot Bitcoin kaufen und verwalten. Das ist das Ergebnis der vor kurzem gemeldeten Partnerschaft der Schweizer Fintech-Plattform Wyden mit der „Kryptotochter“ der türkische Großbank Garanti BBVA. Damit professionalisiert sich die Kryptohochburg Türkei weiter und zeigt, wo der Weg hinführt. Bitcoin wird so normal wie jede andere Währung, ist ein Wertspeicher wie Gold oder Immobilien und erfüllt alle Anforderungen an ein normales Bankprodukt, dass über ein Wertpapierdepot angezeigt wird. Dass die Türkei zu den Vorreitern in der de-facto-Anerkennung von Bitcoin gehört, ist kein Wunder, sondern eine logische Entwicklung.
Politisch-regulatorischer Kurswechsel
Vor wenigen Jahren galt in der Türkei noch ein Zahlungsverbot für Kryptowährungen – etwaige gesetzliche Beschränkungen auf direkte Zahlungen existierten bereits ab 2021. Mittlerweile formierte sich jedoch ein deutlich freundlicher regulatorischer Rahmen: Ende Juni letzten Jahres kursierte ein Gesetzesentwurf, der Krypto-Assets als regulierte Anlageklasse einführen wollte und schnell umgesetzt wurde. Mittlerweile dürfen Nationale Banken und regulierte Finanzinstitute offiziell in Krypto-Services einsteigen – ein klares Signal für institutionelle Adoption.
Garanti BBVA Kripto – Euphorie in Bankkreisen
Garanti BBVA, größtenteils zur spanischen BBVA gehörend, zählt zu den größten Privatbanken der Türkei. Schon 2024 startete sie virtuelle Wallets für Bitcoin, Ethereum und USDC und ergänzte das Portfolio 2024 um XRP und weitere Kryptoassets. Allerdings brauchte es dazu noch eine spezielle App. Die neue Wyden-Partnerschaft bringt das Angebot nun auf ein ganz anderes Niveau – mit regulatorisch abgesicherten Handelswegen, Risikoüberwachung und Liquidität. Das bankensichere Profisysteme von Wyden nutzt dazu mehrere Liquiditätsquellen, bietet Best Execution, wie man es aus dem Aktienhandel kennt und dynamisches Hedging – wichtige Features für ein reibungsloses, reguliertes Markterlebnis.
Andy Flury, Gründer und CEO von Wyden, sieht Regulatorik als zentralen Treiber: „Immer dort, wo ein ordentlicher Rechtsrahmen geschaffen wird – etwa in der EU durch MiCA oder aktuell in der Türkei – entsteht große Nachfrage bei Banken nach professionellen Trading-Infrastrukturen. Eine Entwicklung, die sich aktuell praktisch überall vollzieht: Der Gesetzgeber öffnet sich – das Handelsvolumen steigt, neue Player kommen. Die Türkei wird sich so zu einem bedeutenden regionalen Krypto-Hub entwickeln. Staaten und Banken können sich dem Anlegerdruck kaum noch entziehen. Es gibt keine guten Argumente mehr gegen einen regulierten Bitcoinhandel, das zeigt die bestehende Praxis.“
Internationale Investoren wie die Fintech-Beteiligungsgesellschaft Truffle Capital, PostFinance und C3 Venture Capital hatten Wyden bereits 2024 mit rund 14,5 Mio. CHF unterstützt, um weltweit den Markt für Banken-Infrastruktur in der Schweiz, EU, aber auch Türkei und weiteren Märkten wie Middle East zu erschließen.
Kryptomärkte: Wachstumstreiber Inflation
Ein entscheidender Faktor für die zunehmende Bitcoin-Nutzung auf Anlegerseite in der Türkei ist das drückend hohe Inflationsniveau. In den vergangenen fünf Jahren lag die durchschnittliche Inflationsrate bei über 40 Prozent. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Inflation in den USA im selben Zeitraum bei lediglich rund 5 Prozent. Ergo haben türkische Sparer kaum rationale Alternativen zum Lira-Guthaben – Bitcoin, Gold aber auch Immobilien bieten sich als Alternative mit Inflationsschutz geradezu an. Nicht berücksichtigt ist dabei die annualisierte Rendite von Bitcoin auf Dollarbasis von über 60 Prozent in den vergangenen fünf Jahren! Ein Doppelter Win-Win für Anleger, die unter Inflationsstress leiden und einen stabilen Wertspeicher für ihr Erspartes suchen.
Kein Wunder also, dass die Bitcoin‑Adoption in der türkischen Bevölkerung rapide steigt. Im Jahr 2024 gaben 27 Prozent der Befragten an, bereits mindestens eine Krypto-Transaktion getätigt zu haben Andere Erhebungen zeigen sogar, dass bis zu 50 Prozent der Bevölkerung aktive Krypto‑Besitzer sind – weltweit eine der höchsten Raten. Damit liegt die Türkei deutlich über dem globalen Durchschnitt von etwa 11 Prozent Krypto-Eigentümern.
Weltweites Potential in Hochinflationsländern
Laut einer Studie wiesen 26 Länder in 2021 eine zweistellige Inflationsrate auf. Faktisch leben somit ca. 1,13 Milliarden Menschen in Ländern mit Inflationsraten von über 10 Prozent p.a. Im Jahr 2024 wiesen laut IWF-Prognosen (Visual Capitalist) elf Länder eine Inflationsrate von über 20 Prozent auf, darunter auch Staaten wie Argentinien, mit alleine über 48 Millionen Einwohnern. Überall dort ist Bitcoin ein echter mehrwertschaffender Usecase, um dem Inflationsdruck zu entgehen und sicheres Sparen zu ermöglichen.
Die Zusammenarbeit von Garanti BBVA Kripto und Wyden trifft also einen stark nachgefragten Nerv: Die Kombination aus makroökonomischem Druck, technologischem Zugang und regulatorischer Unterstützung schafft eine hybride Basis für rapide Marktausweitung. Diese Zahlen unterstreichen, dass Bitcoin in der Türkei längst mehr als ein Nischeninstrument ist – es hat sich zum Mainstream-Absicherungsinstrument entwickelt. Für Investoren bedeutet das: Der Markt ist sowohl in der Breite als auch bei Wachstumspotenzialen bereit – und gewinnt durch professionelle Anbieter, die in einem regulatorischen Umfeld agieren können, zusätzlich an Stabilität. Die riesige globale Bevölkerung in Hochinflationsökonomien und die immer stärkere weltweite Nachfrage nach Bitcoin als Wertaufbewahrung machen die Wyden/Garanti-Lösung zu einem global relevanten Pilotprojekt – nicht nur für die Türkei, sondern als Blaupause für viele andere Märkte.
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