Alphabet hat durchwachsene Zahlen zum ersten Quartal präsentiert, allerdings meldet der Suchmaschinenriese ein riesiges Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 70 Mrd. US-Dollar. Konkurrent Microsoft konnte dagegen ein kräftiges Wachstum vermelden und schlug die Erwartungen der Analysten deutlich.
Google über den Erwartungen, aber kaum noch Wachstum!
Wer kein Wachstum mehr zeigen kann, muss die Anleger auf andere Weise bei Laune halten. So macht es nun Alphabet (103,85 US$ | US02079K3059). Die Google-Mutter konnte die Einnahmen im Q1 gerade einmal um 3 Prozent auf 69,79 Mrd. US-Dollar erhöhen. Dabei ging der Werbeumsatz bei der Google-Suche nur um 1,9 Prozent hoch, Youtube meldete dagegen einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 2,6%. Der Gewinn wiederum wurde durch höhere, zum großen Teil einmalige Kosten belastet. Durch die Entlassung von Mitarbeitern und Einsparungen bei Büroflächen entstanden einmaligen Kosten in Höhe von 2,8 Mrd. US-Dollar. Die operative Marge verschlechterte sich von 30 % auf 25 %. Der Nettogewinn ging infolgedessen um fast 9 Prozent auf 15,05 Mrd. US-Dollar zurück, der Gewinn je Aktie fiel von 1,23 US-Dollar auf 1,17 US-Dollar.
Google: Viel Gegenwind im Werbegeschäft
Auch wenn sich Google-Boss Sundar Pichai laut Unternehmensmitteilung zufrieden zeigte und die Zahlen insgesamt deutlich über den bereits niedrigen Analysten-Erwartungen lagen, spürt Alphabet beim Werbegeschäft den Gegenwind von der Konjunkturfront. Die Bäume wachsen auch hier nicht mehr in den Himmel. Dementsprechend greift der Konzern aus Kalifornien zu einem bewährten Mittel. Alphabet kündigte ein Aktienrückkaufprogramm für die eigenen A- und C-Aktien im Volumen von bis zu 70 Mrd. US-Dollar an. Unser Fazit: Alphabet spürt in der ganzen Breite seines Geschäfts die abflachende Konjunktur. Die US-Wirtschaft hat deutlich an Dynamik verloren. Bei der Online-Werbung stößt man unseres Erachtens so langsam an Wachstumsgrenzen. Die Alphabet-Aktie verlor im regulären Handel gestern deutlich an Wert, konnte die Verluste aber nachbörslich nach der Zahlenvorlage wieder wettmachen. Wie gut die Ergebnisse wirklich am Markt ankommen, werden Anleger an der Kursentwicklung der kommenden Tage sehen. Für dieses Jahr erwartet der Analystenkonsens einen Gewinn je Aktie von 5,12 US-Dollar. Das KGV liegt somit bei guten 20, was bei Alphabet aber historisch niedrigen Werten entspricht.
Microsoft: Wachstum vor allem in der Cloud!
Deutlich besser gefallen uns die Zahlen von Microsoft (251,20 US$ | US5949181045). Der Software-Riese aus Seattle konnte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal 2023 (entspricht dem ersten Kalenderquartal) um 7 Prozent auf 52,9 Mrd. US-Dollar erhöhen. Die Analysten hatten nur mit 51,03 Mrd. US-Dollar gerechnet. Auf Basis konstanter Wechselkurse erhöhte sich der Umsatz sogar um 10 %. Dabei stach einmal mehr das Cloud-Geschäft mit einem Umsatzplus von 22 Prozent auf 28,5 Mrd. US-Dollar hervor. Auch hier wurden wie bei Nettogewinn (+9% auf 18,3 Mrd. US$) die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich von 2,22 US-Dollar auf 2,45 US-Dollar.
Folgen Sie uns auf Twitter und Facebook!
Microsoft: Der Markt schaut auf die KI!
Bei Microsoft elektrisiert vor allem das KI-Geschäft. Der Konzern aus Seattle kann hier aus dem Vollen schöpfen und greift Alphabet vor allem im Suchgeschäft an, wo Microsoft nur gewinnen kann, da man sowieso nur einen minimalen Marktanteil hat. Sukzessive werden die KI-Modelle in immer mehr Produkte eingeführt. Ob und wie sich das bei den Einnahmen bemerkbar machen wird, werden Anleger im Laufe des Jahres bereits sehen können. Unser Fazit: Microsoft hat gute Zahlen vorgelegt, wächst weiter stark im Cloud-Business und kann sukzessive mit seinen KI-Modellen punkten. Nachbörslich legte die Aktie um mehr als 4 Prozent zu. Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 9,13 US-Dollar. Das KGV liegt somit bei 27 und deutlich über dem von Alphabet.
Grundsätzlich sind wir bei Tech-Aktien derzeit besonders skeptisch. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 werden dieses Jahr bisher nur von einer Handvoll Aktien nach oben getragen, die breite Mehrheit der Titel hängt den Indizes hinterher. Diese fehlende Marktbreite sollte ein Warnzeichen für jeden Anleger sein. Zudem sind die großen Insider-Verkäufe vor allem bei den Tech-Riesen (Apple) auffällig. Dementsprechend sollten Anleger vorsichtig agieren. Die gestrige Korrektur im US-Markt ist ein Warnsignal. Der US-Aktienmarkt schreit derzeit geradezu nach einer Korrektur.
Das könnte Sie auch interessieren:
- Ero Copper: Eine Kupfer-Aktie, die kaum jemand kennt!
- Obsidian Energy: Der Große unter den kleinen Ölförderern!
- Bankenkrise schiebt den Silberpreis an
- Friwo: Viel Schub aus der Elektromobilität!
- UBS: Der erste Gewinner der Bankenkrise?
- Chevron: Aktienrückkäufe und hohe Cashflows locken!
- Der Untergang der Credit Suisse: Die Folgen für Aktien und Bonds!
- Ranking: Die größten Kupfer-Minen der Welt!
- Pleite der Silicon Valley Bank: Was ist da eigentlich passiert?
- Fondsmanager Gode: Nachholpotenzial bei Nebenwerten!
- Ranking: die meistverkauften Spielekonsolen aller Zeiten!
- Analyse Gold: Rücksetzer liefert neue Chancen!
- Buchtipp: “Games of Greed” von Torsten Dennin
- Aktienrückkäufe auf Rekordniveau: Hilft das in einem Bärenmarkt?
- Saturn Oil & Gas: Kombi aus attraktiver Bewertung und Wachstumschancen
- Auch Blackrock malt schwarz für die Aktienmärkte
- Mainz Biomed: Aktie bietet nach Korrektur Einstiegschance
- Rezession, Inflation, Borsenbaisse: Was kommt denn nun?
- Net Digital AG: Payment-Dienstleister mit KI-Fantasie
- Hapag Llyod und Shop Apotheke: Wie geht es mit den Aktien weiter?
- Biotechnologie: Chancen bei Atai Life Science und Xortx Therapeutics
- Verluste in Online-Casinos: So holen Sie Ihr Geld zurück!
- Imperial Mining Group: Ausgebombt und aussichtsreich!
ken/Tabellen: Das Investor Magazin, Pixabay
_____________________________________________________________________________________
DISCLAIMER. BITTE UNBEDINGT BEACHTEN!
Grundsätzlicher Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte gemäß Paragraph 34 WpHG i.V.m. FinAnV: Mitarbeiter, Berater und freie Redakteure von www.investor-magazin.de können jederzeit Aktien an allen vorgestellten Unternehmen halten, kaufen oder verkaufen. Das gilt ebenso für abgeleitete Finanzinstrumente. Sollte ein Mitarbeiter, Berater oder freier Redakteur eine der genannten Aktien halten, wird dies an dieser Stelle genannt.
Zudem weisen wir gerne auf die Broschüren der BaFin zum Schutz vor unseriösen Angeboten hin:
– Geldanlage – Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen (pdf/113 KB)
– Wertpapiergeschäfte – Was Sie als Anleger beachten sollten (pdf/326 KB)
Risikohinweis: Wir weisen darauf hin, dass der Erwerb von Wertpapieren jeglicher Art hohe Risiken birgt, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können – oder darüber hinaus. Jegliche auf dieser Webseite verbreiteten Artikel rufen explizit nicht zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf. Es kommt weder eine Anlageberatung noch ein Anlagevermittlungsvertrag mit dem Leser zustande. Die hier dargestellten Informationen beziehen sich auf das Unternehmen und nicht auf die persönliche Situation des Lesers. Grundsätzlich möchten wir Ihnen Ideen für unseres Erachtens aussichtsreiche Investments geben. Bitte passen Sie diese dann an Ihre individuelle Strategie und persönliche Finanzsituation an. Und bitte vergessen Sie nicht: Wir haben keine Glaskugel, wir haben aber viel Erfahrung und Wissen. Daher raten wir stets dazu, dass Sie als Leser ihre eigenen Analysen vornehmen. Do your own Due Dilligence!
Datenschutz: Wir geben Ihre Daten nicht an externe Dritte weiter. Aufgrund der neuen Datenschutz Grundverordnung haben wir unsere Datenschutzerklärung aktualisiert. Sie können sich für unseren kostenlosen Newsletter hier anmelden. Eine Abmeldung ist jederzeit per Mail an info (at) investor-magazin.de möglich.
Keine Haftung für Links: Mit Urteil vom 12.Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung eines Links die Inhalte der verlinkten Seiten ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesem Inhalt distanziert. Für alle Links auf dieser Webseite gilt: Der Betreiber distanziert sich hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller verlinkten Seiten und macht sich diese Inhalte nicht zu Eigen.
Keine Finanzanalyse: Der Herausgeber weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei den Besprechungen um keine Finanzanalysen nach deutschem Kapitalmarktrecht handelt, sondern um journalistische und/oder werbliche Texte. Sie erfüllen deshalb nicht die Anforderungen zur Gewährleistung der Objektivität von Anlageempfehlungen. Bitte beachten Sie außerdem: Die Nutzung dieses Informationsangebots ist ausschließlich natürlichen Personen vorbehalten, die ihren dauerhaften Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben. Allen anderen natürlichen oder juristischen Personen oder Personengruppen ist die Nutzung wie auch der Zugang zu dieser Webseite nicht gestattet.
Urheberrecht: Der Inhalt und die Struktur dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt und Eigentum des Betreibers. Sie dürfen nicht ohne vorherige schriftliche Zustimmung weder verwendet noch reproduziert werden, auch nicht auszugsweise. Der Betreiber ist bestrebt, in allen seinen Publikationen die Urheberrechte der verwendeten Grafiken, Bilder und Texte zu beachten. Allein aufgrund der bloßen Nennung oder Nichtnennung von Rechten Dritter ist nicht der Schluss zu ziehen, dass diese nicht geschützt sind! Sollte der Betreiber dennoch gegen Rechte Dritter verstoßen haben, wird er unter dem Vorbehalt der Prüfung unverzüglich jegliche Dateien entfernen, sofern er auf die Rechtsverletzung schriftlich hingewiesen wurde.