Trotz Krieg, Krisen, Schulden, hohen Zinsen und Handelsstreitigkeiten: Die Wall Street hat ein Top-Börsenjahr hinter sich gebracht. Und auch 2024 verspricht viele Emotionen, denn es steht nicht nur die Geldpolitik im Fokus, sondern auch die US-Präsidentschaftswahl im November. Wir haben uns ein wenig umgeschaut und die Favoriten der Experten gesammelt.
2023: Top-Jahr am Aktienmarkt
Um gleich 54 Prozent hat der Nasdaq 100 im vergangenen Jahr zugelegt. 2023 war das beste Jahr seit 1999 für die US-Techaktien. Dabei haben insbesondere die “glorreichen Sieben” die Märkte angetrieben, wobei Nvidia und Meta performancetechnisch herausragten. Doch wie wird es 2024 laufen? Die Zinspolitik der Federal Reserve steht sicherlich im Fokus: Gelingt eine “weiche Landung” der US-Wirtschaft oder wird die Rezession noch mit Wumms zuschlagen? Ab dem Sommer dürften dann alle Augen auf die US-Präsidentschaftswahlen gerichtet sein. Welche Branchen profitieren von welchem Kandidaten und wer wird am Ende gewinnen? Das entscheidet oft über die Performance im Vorfeld und dann oft über mehrere Jahre danach.
Welche US-Aktien bieten das höchste Kurspotential?
Die Glaskugel haben die meisten Banken bereits im Dezember herausgeholt und ihre Kursziele für die Aktineindizes, für den Öl- oder den Goldpreis abgegeben. Wir finden, dass es sich lohnt, auf einige Favoriten des Marktes zu blicken. Als erstes widmen wir uns dem Kurspotential laut Analystenkonsens: Welche Aktien bieten demnach das meiste Potenzial im neuen Jahr? Dabei beschränken wir uns auf Aktien aus dem S&P500 und den Nasdaq 100 (Stand per 31. Dezember 2023).
- Las Vegas Sands (Unterhaltung): Börsenwert rund 25 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 49,21 US$, durchschnittliches Kursziel: 63 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 28%.
- Aptiv (Automotive): Börsenwert rund 25 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 89,72 US$, durchschnittliches Kursziel: 115 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 28%.
- Marathon Oil (Öl-/Gasproduzent): Börsenwert rund 14 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 24,16 US$, durchschnittliches Kursziel: 32 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 32%.
- Schlumberger (Öl-/Gas-Dienstleister): Börsenwert rund 74 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 52,04 US$, durchschnittliches Kursziel: 69 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 32%.
- Nvidia (Chiphersteller): Börsenwert rund 1,2 Bio. US$. Aktueller Kurs: 497 US$, durchschnittliches Kursziel: 652 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 31%.
- APA (Öl-/Gasproduzent): Börsenwert rund 11 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 35,88 US$, durchschnittliches Kursziel: 47 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 31%.
- Halliburton (Öl-/Gas-Dienstleister): Börsenwert rund 32 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 36,15 US$, durchschnittliches Kursziel: 48 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 33%.
- First Solar (Solarmodule): Börsenwert rund 18 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 172 US$, durchschnittliches Kursziel: 230 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 34%.
- JD.com (E-Commerce): Börsenwert rund 43 Mrd. US$. Aktueller Kurs: 28,89 US$, durchschnittliches Kursziel: 44 US$. Das Upsidepotenzial beträgt somit 52%.
Aktien: Die Favoriten der US-Börsenjournalisten
Analysten neigen allerdings in der Regel zu hohem Optimismus. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Bankhaus dahinter auch andere Geschäfte mit den besprochenen Unternehmen macht. Daher lohnt es sich für Anleger auch auf die Anlegermagazine zu blicken. In den USA ist Barron’s mit Abstand das populärste Blatt. Und die dortige Redaktion hat wie jedes Jahr auch für 2024 ihre Favoriten gekürt, und das sind:
- Alibaba Group (E-Commerce):
- Alphabet (Technologie):
- Barrick Gold (Goldproduzent):
- Berkshire Hathaway (Beteiligungsgesellschaft)
- BionTech (Biotechnologie):
- Chevron Energy (Ölproduzent):
- Hertz Global Holdings (Autovermieter):
- Madison Square Garden Sports (Unterhaltung):
- Pepsi Co. (Lebensmittel):
- U-Haul Holding (Logistik):
Welche Aktien haben die meisten Kaufempfehlungen?
Man könnte es sich als Anleger aber auch einfach machen und auf jene Unternehmen setzen, die die meisten Kauf-Empfehlungen über alle Analysten hinweg haben. Das sind:
- Amazon: 68 Kaufempfehlungen
- Meta: 66 Kaufempfehlungen
- Microsoft: 60 Kaufempfehlungen
- Nvidia: 59 Kaufempfehlungen
- Alphabet: 56 Kaufempfehlungen
- Uber: 50 Kaufempfehlungen
- Crowdstrike: 45 Kaufempfehlungen
- Salesforce: 41 Kaufempfehlungen
- Mastercard: 41 Kaufempfehlungen
- Palo Alto: 41 Kaufempfehlungen
- AMD: 40 Kaufempfehlungen
- Visa: 39 Kaufempfehlungen
- Wal Mart: 38 Kaufempfehlungen
- Netflix: 38 Kaufempfehlungen
- Service Now: 38 Kaufempfehlungen
- Block: 36 Kaufempfehlungen
- McDonalds: 35 Kaufempfehlungen
Dogs of the Dow: Der einfachste Weg!?
Viele US-Anleger verfolgen die “Dogs of the Dow”-Strategie. Diese ist ziemlich simpel: Es werden am ersten Handelstag des Jahres jene zehn Aktien aus dem Dow Jones Industrial Index gekauft, die die höchste Dividendenrendite aufweisen. In jede wird dabei der gleiche Betrag investiert. Egal, was die Börse macht, die Anleger müssen dann an diesen zehn Werten festhalten. Am Ende des Jahres wird wie immer abgerechnet. Mit dieser Strategie haben Anleger in vielen Jahren den Index geschlagen. Zuletzt gelang dies aber nicht mehr so häufig, da vor allem Aktien mit niedrigen Dividendenrenditen performten. In ungemütlicheren Börsenzeiten kann diese Strategie aber Gold wert sein. Das Prinzip lässt sich natürlich genauso auf den DAX 40 oder den Euro Stoxx 50 übertragen, wenn man ein Währungsrisiko vermeiden will und regelmäßige Ausschüttungen mag. Und hier sind die 10 dividendenstärksten Aktien aus dem Dow Jones per Jahresende:
- Walgreens (Apothekenkette): 7,2% Dividendenrendite
- Verizon (Telekommunikation): 7,1% Dividendenrendite
- 3M (Mischkonzern): 5,5% Dividendenrendite
- Dow Inc. (Chemie): 5% Dividendenrendite
- IBM (Technologie): 4% Dividendenrendite
- Chevron (Ölproduzent): 4% Dividendenrendite
- Amgen (Biotechnologie): 3,1% Dividendenrendite
- Coca-Cola (Lebensmittel): 3,1% Dividendenrendite
- Cisco Systems (Technologie): 3,1% Dividendenrendite
- Johnson & Johnson (Kosmetik/Pharma): 3% Dividendenrendite
Wer in den USA investieren will, kann sich seine Favoriten herauspicken und individuell seiner Strategie anpassen. Eine Glaskugel haben weder wir noch die hier genannten Analysten oder Börsen-Journalisten. Daher gilt: Wir wünschen ein gutes neues Jahr und gute Börsengeschäfte!
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