Auf dem Weg hin zur Klimaneutralität spielt Wasserstoff eine tragende Rolle. Experten prognostizieren weltweit einen deutlichen Anstieg der Nachfrage in den kommenden Jahren. Von dieser Entwicklung dürfte auch H2 Core profitieren. Das Unternehmen entwickelt modular konfigurierbare Komplettanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff.
Spin-Off als Komplettanbieter
H2 Core ist ein Spin-Off eines etablierten Spezialunternehmens für Fluidsystemtechnik und hat entsprechende Erfahrungen mit Gasen in industriellen Anlagen. Im Gegensatz zu vielen anderen börsennotierten Wasserstoffunternehmen konzentriert sich H2 Core nicht auf den Bau einzelner Komponenten wie Elektrolyseure, Brennstoffzellen oder Speichertanks. H2 Core liefert als Wasserstoffintegrator fertige Komplettsysteme aus einer Hand, die als Plug-and-Play-Lösung weltweit bei Kunden installiert werden. Seit der Unternehmensgründung 2020 hat H2 Core bereits über 200 Systeme in 40 Ländern weltweit umgesetzt. Die standardisierten Komplettlösungen von H2 Core kommen in vielfältigen Anwendungsgebieten wie Energy-Storage (Energiespeicher), Gasverbrennung, Betankung oder auch Off-Grid- und Notstromversorgung zum Einsatz. Der Fokus liegt dabei auf recht kompakten Anlagen mit einer Leistung von einigen hundert Kilowatt bis zu 5 Megawatt. Dank Standardisierung sollen die Komplettlösungen deutlich schneller zum Endkunden geliefert und in Betrieb genommen werden können.
H2 Core schlüpft in Marna-Mantel
Nun plant H2 Core den Gang aufs Börsenparkett über einen sogenannten Mantel-Deal oder Reverse-IPO. Im Dezember 2023 hat die Marna Beteiligungsgesellschaft (ISIN DE000A0H1GY2) gemeldet, dass sie H2 Core übernehmen wird. Dabei wird die Zielgesellschaft – in diesem Fall die H2 Core GmbH – in eine börsennotierte Gesellschaft (die Marna Beteiligungen AG) als Sacheinlage eingebracht und dann umfirmiert. In diesem Fall wieder zur H2 Core AG.
Do-It-Yourself-IPO
Gerade für junge Unternehmen aus dem Tech-Bereich, ausgestattet mit wenig Kapital aber einem spannenden Investmentcase und einer sehr steilen Wachstumskurve, ist der direkte Gang an die Börse über einen sogenannten Börsenmantel durchaus attraktiv. Fristete diese Art, an die Börse zu gehen, in den vergangenen Jahren noch ein Schattendasein, haben sich zuletzt immer häufiger Unternehmen für diesen Weg an den Kapitalmarkt entschieden.
Beispiele aus den vergangenen Jahren für Reverse-IPOs sind die Bitcoin Group (A1TNV9), Net Digital (DE000A2BPK34), Altech Advanced Materials (DE000A31C3Y4) oder Enapter (DE000A255G02). Der große Vorteil der Nutzung eines Börsenmantels gegenüber eines klassischen IPOs / Listings an der Börse liegt in der höheren Geschwindigkeit, eines deutlich reduzierten Vorbereitungsaufwandes und wesentlich niedrigeren Kosten. Für Anleger, die das Risiko nicht scheuen, kann dies ebenfalls sehr lukrativ werden. Denn schließlich ist man von Anfang an dabei.
Starker Partner ist gleichzeitig Investor
Zu den renommierten Technologie-Partnern, die H2 Core entsprechende Komponenten für ihre Systeme liefern, gehört unter anderem auch die Enapter AG. Die Gesellschaft liefert aber nicht nur die skalierbaren Elektrolyseure, sondern ist auch mit rund 25 % an H2 Core beteiligt. Auch der Gründer von Enapter ist über seine eigene Beteiligungsgesellschaft in H2 Core investiert.
Vom Start weg profitabel?
Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserstoffunternehmen, die erst einmal Millioneninvestitionen tätigen müssen und Jahre bis zur Profitabilität benötigen, scheint H2 Core eine schwarze Null im operativen Geschäft zu schreiben. Damit wäre H2Core nicht nur der erste in Deutschland gelistete Wasserstoffintegrator, sondern auch eine echte Ausnahme in Sachen Wirtschaftlichkeit. Doch bis es so weit ist, braucht es noch ein wenig Geduld, die sich durchaus auszahlen kann. Denn der nächste Schritt ist die außerordentliche Hauptversammlung der Marna Beteiligungen AG, die für Ende Februar angekündigt ist. Hier sollen die Weichen für die Umfirmierung und die neue H2 Core-Ära gestellt werden. Wer früh dabei sein will und risikofreudig ist, sollte sich die Entwicklung genaustens anschauen. Aufgrund der noch mangelnden Transparenz ist das Risiko hier aber höher anzusetzen als bei etablierten Nebenwerten.
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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Pixabay, H2 Core
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