Donnerstag , 18 April 2024

Zahlen: Alphabet durchwachsen, Microsoft stark!

Alphabet hat durchwachsene Zahlen zum ersten Quartal präsentiert, allerdings meldet der Suchmaschinenriese ein riesiges Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 70 Mrd. US-Dollar. Konkurrent Microsoft konnte dagegen ein kräftiges Wachstum vermelden und schlug die Erwartungen der Analysten deutlich.

Google über den Erwartungen, aber kaum noch Wachstum!

Wer kein Wachstum mehr zeigen kann, muss die Anleger auf andere Weise bei Laune halten. So macht es nun Alphabet (103,85 US$ | US02079K3059). Die Google-Mutter konnte die Einnahmen im Q1 gerade einmal um 3 Prozent auf 69,79 Mrd. US-Dollar erhöhen. Dabei ging der Werbeumsatz bei der Google-Suche nur um 1,9 Prozent hoch, Youtube meldete dagegen einen Rückgang der Werbeeinnahmen um 2,6%. Der Gewinn wiederum wurde durch höhere, zum großen Teil einmalige Kosten belastet. Durch die Entlassung von Mitarbeitern und Einsparungen bei Büroflächen entstanden einmaligen Kosten in Höhe von 2,8 Mrd. US-Dollar. Die operative Marge verschlechterte sich von 30 % auf 25 %. Der Nettogewinn ging infolgedessen um fast 9 Prozent auf 15,05 Mrd. US-Dollar zurück, der Gewinn je Aktie fiel von 1,23 US-Dollar auf 1,17 US-Dollar.

Google: Viel Gegenwind im Werbegeschäft

Auch wenn sich Google-Boss Sundar Pichai laut Unternehmensmitteilung zufrieden zeigte und die Zahlen insgesamt deutlich über den bereits niedrigen Analysten-Erwartungen lagen, spürt Alphabet beim Werbegeschäft den Gegenwind von der Konjunkturfront. Die Bäume wachsen auch hier nicht mehr in den Himmel. Dementsprechend greift der Konzern aus Kalifornien zu einem bewährten Mittel. Alphabet kündigte ein Aktienrückkaufprogramm für die eigenen A- und C-Aktien im Volumen von bis zu 70 Mrd. US-Dollar an. Unser Fazit: Alphabet spürt in der ganzen Breite seines Geschäfts die abflachende Konjunktur. Die US-Wirtschaft hat deutlich an Dynamik verloren. Bei der Online-Werbung stößt man unseres Erachtens so langsam an Wachstumsgrenzen. Die Alphabet-Aktie verlor im regulären Handel gestern deutlich an Wert, konnte die Verluste aber nachbörslich nach der Zahlenvorlage wieder wettmachen. Wie gut die Ergebnisse wirklich am Markt ankommen, werden Anleger an der Kursentwicklung der kommenden Tage sehen. Für dieses Jahr erwartet der Analystenkonsens einen Gewinn je Aktie von 5,12 US-Dollar. Das KGV liegt somit bei guten 20, was bei Alphabet aber historisch niedrigen Werten entspricht.

Wall Street, Nasdaq, Dow Jones, Boradway, New York
Google und Microsoft gehören zu den Schwergewichten an den US-Aktienmärkten!

Microsoft: Wachstum vor allem in der Cloud!

Deutlich besser gefallen uns die Zahlen von Microsoft (251,20 US$ | US5949181045). Der Software-Riese aus Seattle konnte den Umsatz im dritten Geschäftsquartal 2023 (entspricht dem ersten Kalenderquartal) um 7 Prozent auf 52,9 Mrd. US-Dollar erhöhen. Die Analysten hatten nur mit 51,03 Mrd. US-Dollar gerechnet. Auf Basis konstanter Wechselkurse erhöhte sich der Umsatz sogar um 10 %. Dabei stach einmal mehr das Cloud-Geschäft mit einem Umsatzplus von 22 Prozent auf 28,5 Mrd. US-Dollar hervor. Auch hier wurden wie bei Nettogewinn (+9% auf 18,3 Mrd. US$) die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der verwässerte Gewinn je Aktie erhöhte sich von 2,22 US-Dollar auf 2,45 US-Dollar.

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Microsoft: Der Markt schaut auf die KI!

Bei Microsoft elektrisiert vor allem das KI-Geschäft. Der Konzern aus Seattle kann hier aus dem Vollen schöpfen und greift Alphabet vor allem im Suchgeschäft an, wo Microsoft nur gewinnen kann, da man sowieso nur einen minimalen Marktanteil hat. Sukzessive werden die KI-Modelle in immer mehr Produkte eingeführt. Ob und wie sich das bei den Einnahmen bemerkbar machen wird, werden Anleger im Laufe des Jahres bereits sehen können. Unser Fazit: Microsoft hat gute Zahlen vorgelegt, wächst weiter stark im Cloud-Business und kann sukzessive mit seinen KI-Modellen punkten. Nachbörslich legte die Aktie um mehr als 4 Prozent zu. Für das Geschäftsjahr 2023 erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 9,13 US-Dollar. Das KGV liegt somit bei 27 und deutlich über dem von Alphabet.

Grundsätzlich sind wir bei Tech-Aktien derzeit besonders skeptisch. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 werden dieses Jahr bisher nur von einer Handvoll Aktien nach oben getragen, die breite Mehrheit der Titel hängt den Indizes hinterher. Diese fehlende Marktbreite sollte ein Warnzeichen für jeden Anleger sein. Zudem sind die großen Insider-Verkäufe vor allem bei den Tech-Riesen (Apple) auffällig. Dementsprechend sollten Anleger vorsichtig agieren. Die gestrige Korrektur im US-Markt ist ein Warnsignal. Der US-Aktienmarkt schreit derzeit geradezu nach einer Korrektur.

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ken/Tabellen: Das Investor Magazin, Pixabay

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