Donnerstag , 21 November 2024
Tesla Showroom China Elektroautos

Batteriemetalle: Drei Aktien für das aktive Depot!

Der ganz große Hype bei Aktien aus dem Bereich Batterien und Batteriemetalle ging Ende 2022 zu Ende. Nun bieten sich Anlegern wieder moderate Bewertungen bei vielen Unternehmen. Wir stellen mit Lithium Americas, Consolidated Lithium Metals und Freyr Battery drei chancenreiche Werte vor.

Elektroautos: Boom hält an!

Der Boom bei Elektroautos hält weiter an. So stieg Ihr Anteil an den weltweiten Neuzulassungen 2022 auf 14 Prozent. In diesem Jahr soll dieser laut der Internationalen Energie Agentur (IEA) weiter auf 18 Prozent zulegen. Damit wäre mehr als jedes sechstes neue Fahrzeug bereits elektrisch angetrieben. In manchen Märkten wie Norwegen werden schon bereits Werte von über 85 Prozent erreicht. Doch auch die großen Automärkte China, die USA und die Europäische Union sorgen für ein steiles Wachstum. Dabei befeuert insbesondere der Inflation Reduction Act (IRA) in den Vereinigten Staaten den Boom. Da die USA beim Anteil der Elektroautos deutlich hinter der Volksrepublik und der EU liegen, winkt hier den Anbietern ein enormes Aufholpotenzial. So erhalten US-Konsumenten dank des IRA bis zu 7.500 US-Dollar pro Fahrzeug an Förderung. Allerdings müssen dazu der größte Teil der verwendeten Teile und Rohstoffe aus dem Inland oder Ländern stammen, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben. Benchmark Minerals Intelligence schätzt, das sich allein in Nordamerika die Nachfrage nach Lithium bis 2035 fast vervierzehnfachen werde.

Rohstoffnachfrage steigt erheblich

So oder so steigt durch den Boom bei Elektroautos die Nachfrage nach Batterien und Rohstoffen. Im Fokus stehen dabei die sogenannten Batteriemetalle wie Lithium, Kobald, Graphit, Vanadium, Kupfer oder Nickel. Die IEA hatte dazu bereits im vergangenen Jahr entsprechende Berechnungen angestellt. Wenn die großen Wirtschaftböcke ihre Ziele bei der Elektrifizierung erreichen wollen, sind allein bei diesen Rohstoffen (ohne Kupfer) mehr als 300 neue Minen bis 2035 nötig. Bei Kupfer soll die Nachfrage binnen zehn Jahren um etwa ein Drittel auf mehr als 32 Mio. Tonnen pro Jahr steigen. Deshalb sichern sich derzeit auch viele Auto- und Batteriekonzerne entsprechende Rohstoffvorkommen direkt bei den Firmen. Versorungssicherheit ist das oberste Gebot, wie es Mercedes-Chef Ola Källenius im Herbst in einem ausführlichen Interview mit dem SWR sagte.

Tesla Showroom China Elektroautos Das Investor Magazin
Tesla ist nach BYD der zweitgrößte Elektroauto-Hersteller der Welt und hat sich bereits dank mehrere Offtake-Deals Rohstoffe von Unternehmen wie Liontown Resources und PIedmont Lithium gesichert. Graphik: Showroom von Tesla in Shanghai (Das Investor Magazin).

Batteriemetalle: Aktien zeigen wieder vernünftige Bewertungen

Die Profiteure dieser Trends liegen auf der Hand: Unternehmen mit entsprechenden Vorkommen an Batteriemetallen werden derzeit in der Industrie mit offenen Armen empfangen. Das gilt auch für all jene Unternehmen, die derzeit Batteriefabriken bauen und eine gewisse Marktmacht aufgebaut haben. Wir möchten Ihnen drei spekulative Unternehmen vorstellen, die langfristig von diesen Entwicklungen profitieren dürften und deren Bewertungen nach dem Hype im vergangenen Jahr nun deutlich moderater sind.

  • Lithium Americas (17,50 Euro | CA53680Q2071): Das kanadische Unternehmen baut derzeit zwei Lithium-Minen. Im Juni meldete die Firma die Produktion des ersten Lithiums auf der Cauchari-Olaroz-Mine in Argentinien. Dort wird gerade der Betrieb hochgefahren, das Ziel ist eine Produktion von 40.000 Tonnen an LIthium in Batteriequalität pro Jahr. Dazu investiert Lithium Americas insgesamt 979 Mio. US-Dollar. Dem Unternehmen gehören 44,8 Prozent an Cauchari-Olaroz. Zudem ist die chinesische Gangfeng Lithium mit 46,7 Prozent sowie die argentinische JEMSE mit 8,5 Prozent beteiligt. Daneben machte Lithium Americas mit seinem zweiten Lithium-Vorkommen im Frühling Schlagzeilen. So investierte der Autoriese General Motors im Frühjahr insgesamt 650 Mio. US-Dollar in das Thacker-Pass-Projekt in Nevada und sicherte sich somit einen Teil der künftigen Produktion. Dort hat der Bau der Mine gerade erst begonnen. Dafür werden insgesamt 2,2 Mrd. US-Dollar investiert. Thacker Pass gilt als das wahrscheinlich größte Lithium-Vorkommen Nordamerikas und soll beim vollständigen Ausbau 80.000 Tonnen an Lithium in Batteriequalität pro Jahr liefern. Parallel arbeitet das Management an einer Aufspaltung der Gesellschaft (mehr hier). Offiziell äußert man sich nicht zu den Gründen, aber sie liegen auf der Hand. In den USA ist eine Lithiumfirma mit einem chinesischen Partner nicht gerne gesehen. Künftig soll es daher zwei Gesellschaften geben: Lithium Americas mit dem Nevada-Geschäft und Lithium Argentinas mit der Cauchari-Olaroz-Mine. Hier fehlt noch die Zustimmung der Aktionäre. Sollte der Aufspaltungsplan umgesetzt werden, gehen wir davon aus, dass das argentinische Asset mittel- bis langfristig von Gangfeng Lithium übernommen werden könnte und sich das Unternehmen auf den Bau der Mine in Nevada konzentriert. Die Analysten von Stifel haben ein Kursziel von 37 US-Dollar für die Aktie von Lithium Americas ausgegeben. Das Papier ist nach dem Hype 2022 deutlich zurückgekommen und bietet auf dem aktuell niedrigen Niveau wieder Potenzial, zumal derzeit an einer Bodenbildung im Bereich 17/19 Euro gearbeitet wird. Da Lithium Americas in der argentinischen Mine im zweiten Halbjahr Lithium in Batteriequalität produzieren will, erwarten Investoren noch 2023 die ersten Cashflows. Der aktuelle Börsenwert liegt bei 2,8 Mrd. Euro.

  • Consolidated Lithium Metals (0,06 Euro | CA2094161064): Consolidated Lithium Metals, kurz CLM genannt, entwickelt drei Lithium-Projekte in der kanadischen Provinz Québec. Im Fokus steht dabei das Flaggschiffprojekt Vallée. Hier hat CLM mit Sayona Mining einen Joint Venture-Partner gefunden, der die Exploration des Projekts mit 10 Mio. Dollar finanziert und so die Entwicklung des Vorkommens vorantreibt. Der australische Konzern hält bei Erfüllung der Explorationsziele 50 Prozent an dem Projekt und betreibt direkt angrenzend bereits eine Lithium-Verarbeitungsanlage, die in der Zukunft auch von Vallée aus mit Lithium versorgt werden könnte. Allein in diesem Jahr werden 4 Mio. Dollar in die Exploration fließen. Die Aktie von CLM gilt unter Investoren noch als weitgehend unentdeckt und bietet dementsprechend große Chancen für risikobewusste Anleger. Der Börsenwert beträgt umgerechnet lediglich 22 Mio. Euro. Ein klares Plus: Management und Insider halten etwa 20 Prozent der Anteile und haben somit ein großes Interesse an einem steigenden Aktienkurs. Das Szenario scheint unseres Erachtens recht klar: Mit einer erfolgreichen Exploration dürfte Sayona Mining auch ein Interesse an den weiteren 50 Prozent an Vallée haben. Kommt ein solcher Deal zustande, kann sich CLM voll auf die beiden anderen Projekte Baillargé und Preissac-Lacorne, die ebenfalls in Québec liegen, konzentrieren. Mehr Deils zu den Chancen bei CLM lesen Sie an dieser Stelle.

  • Freyr Battery (7,54 Euro | LU2360697374): Das norwegische Unternehmen baut derzeit seine erste Batteriefabrik in Nordnorwegen. Zudem treibt man die Pläne für eine Batteriefabrik im US-Bundesstaat in Georgia voran. Hier will das skandinavische Unternehmen direkt von Fördermitteln aus dem Inflation Reduction Act profitieren. Freyr blickt dabei zum einen auf den Markt für Elektroautos, aber auch auf Energiespeicher, die mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien an Bedeutung gewinnen. Jüngst hat Freyr 100 Mio. Euro zur Unterstützung der Entwicklung des Giga Arctic-Projekts in Norwegen von der EU bekommen und dort auch die Produktion in kleinerem Maßstab bereits gestartet. Ende des ersten Quartals verfügte das Unternehmen über 475 MIo. US-Dollar an Cash. Mit der Expansion in die USA hat Freyr zudem auch ein Listing an der NYSE vollzogen. Mit dem Fortschritten in Georgia sollte also auch das Interesse von US-Investorenseite deutlich steigen. Aktuell kommt Freyr Battery auf einen Börsenwert von rund 1,15 Mrd. Euro. Das ist weniger als der NPV der ersten Phase des Projekts in den USA. Die Aktie wurde vor allem im Herbst 2022 gehypt und hat sich seither quasi halbiert. Zwischen sechs und acht Euro scheint Freyr Battery einen stabilen Boden ausgebaut zu haben. CEO Tom Jensen sprache im folgenden Video über die Pläne für die Expansion in die USA.

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Bitte beachten: Alle drei hier vorgestellten Aktien und generell alle Werte aus den Bereichen Lithium/Batterien zeigten in der Vergangenheit eine enorme Volatilität. Daher eignen Sie sich nur für Anleger mit einem langfristigen Ansatz, die hohe Schwankungen und Risiken in Kauf nehmen können.

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Graphiken/Tabellen/Bilder: Das Investor Magazin, Tweet der genannten Unternehmen, Das

 

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